7'429 sagen Nein zur Kürzung des Mutterschaftsurlaubs bei der Schaffhauser Kantonalbank
Medienmitteilung
Vor wenigen Wochen wurde publik, dass die Schaffhauser Kantonalbank SHKB ihren Mitarbeiterinnen den Mutterschaftsurlaub von 16 auf 14 Wochen gekürzt hatte – mit Verweis auf die Gleichbehandlung von Männern und Frauen. Heute haben Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, und seine Verbände 7’429 Unterschriften an den CEO der SHBK übergeben. Im Namen aller Unterzeichnenden forderten sie echte Gleichberechtigung und eine sofortige Aufhebung der Kürzung.
Seit Anfang Jahr profitieren alle frischgebackenen Väter in der Schweiz von einem zweiwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub. Mit über 60% der Stimmen hatte sich die Stimmbevölkerung deutlich dafür ausgesprochen. Der wichtigste Grund für eine Befürwortung war dabei die Möglichkeit der Unterstützung der Mutter nach der Geburt des Kindes. Die Schaffhauser Kantonalbank scheint die Zeichen der Zeit offenbar nicht verstanden zu haben und macht rückwärts statt vorwärts. Sie nahm den neu eingeführten Vaterschaftsurlaub zum Anlass, den Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen auf das gesetzliche Minimum von 14 Wochen zu kürzen.
Travail.Suisse hat heute in Begleitung der Schaffhauser Kantonsrätin Eva Neumann im Namen der über 7'000 Unterzeichnenden aus der ganzen Schweiz von der Schaffhauser Kantonalbank gefordert, dass diese Kürzung umgehend rückgängig gemacht wird. Väter und Mütter dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Gleichstellung ist ein Fortschritt, kein Nullsummenspiel. In einer Stellungnahme liess die Bank Mitte August verlauten, dass der Mutterschaftsurlaub nicht isoliert betrachtet werden dürfe und für Mütter und Väter jeweils individuelle Lösungen gesucht würden. «Individuelle Lösungen lassen wir nur gelten, wenn sie über die bisherigen Errungenschaften hinausgehen. Eine Kürzung des Mutterschaftsurlaubs gehört definitiv nicht dazu», hält Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, fest. «Wir müssen verhindern, dass andere Unternehmen dem schlechten Beispiel der SHKB folgen».
Die Förderung der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist ein zentrales Anliegen von Travail.Suisse und seinen Verbänden. Rückschritte bei der Gleichstellung kann sich heute kein Unternehmen mehr erlauben, dies hat die heutige Übergabe von mehr als 7'000 Unterschriften an die Schaffhauser Kantonalbank deutlich gezeigt. Travail.Suisse und seine Verbände werden weiterhin ein wachsames Auge auf die Entwicklungen bei der SHKB haben – aber auch bei anderen Unternehmen –, und bei Bedarf entsprechend reagieren.