Equal Pay Day: Mit respect8-3.ch gegen die Lohndiskriminierung!
Morgen ist Equal Pay Day. Bis morgen haben also Frauen unentgeltlich gearbeitet - der Equal Pay Day erinnert an die Lohnunterschiede zwischen Männer und Frauen in der Schweiz. Seit seiner Einführung vor 12 Jahren ist dieser Tag vom 15. März lediglich auf den 20. Februar vorverlegt worden. Punkto Lohngleichheit geht es nur im Schneckentempo vorwärts. Die Verbände von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, wollen den Prozess beschleunigen. Sie bieten mit der Plattform www.respect8-3.ch eine Lösung an für Unternehmen, die Lohngleichheitsanalysen durchführen.
Im Jahr 2009 fiel der Equal Pay Day von Business & Professional Women Switzerland auf den 15. März. Seither ist er im Kalender schrittweise vorverlegt worden. Dieses Jahr fällt er auf den 20. Februar. Diese Vorverlegung ist erfreulich, aber sie vollzieht sich im Schneckentempo. Die Schnecke diente den Frauen schon 1928 als Symbol, als es um ihr Stimm- und Wahlrecht ging. Frauen können zwar seit fünfzig Jahren wählen und gewählt werden, aber sie sind immer noch von Ungleichheit und Lohndiskriminierung betroffen. Die Verbände von Travail.Suisse wollen die Beseitigung der Lohndiskriminierung beschleunigen.
Seit dem 1. Juli letzten Jahres verpflichtet das Gleichstellungsgesetz Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitenden, die Löhne unter dem Gesichtspunkt der Gleichstellung zu analysieren. Seit diesem Datum besteht auch die von den Travail.Suisse-Verbänden erstellte Plattform www.respect8-3.ch, welche die Unternehmen hervorhebt, die ihrer gesetzlichen Verpflichtung bereits vor dem Stichtag nachgekommen sind, aber auch jene, welche die Analyse ohne gesetzliche Verpflichtung durchführen, d.h. Unternehmen mit 50 oder mehr Angestellten
Der Equal Pay Day erinnert daran, dass die Lohnungleichheit ein Hindernis auf dem Weg zur Gleichstellung bleibt. Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik bei Travail.Suisse: "Wir beobachten mit Sorge die Entwicklung des diskriminierenden Teils der Lohnunterschiede, das heisst des Anteils, der sich nicht durch objektive Kriterien erklären lässt. Gemäss den Zahlen von 2016 ist dieser von 39% auf 43% gestiegen».
Am kommenden Montag veröffentlicht das Bundesamt für Statistik (BFS) seine aktuelle Analyse der Lohndiskriminierung. Wenn der Anteil der nicht objektiv erklärbaren Lohnunterschiede nicht sinkt, braucht es viel mehr als Equal Pay Days, um etwas zu verändern.