Nationalrat stimmt obligatorischer Krankentaggeldversicherung zu
Der Nationalrat hat sich heute für die Einführung einer obligatorischen Krankentaggeldversicherung ausgesprochen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden begrüsst sehr, dass damit die Arbeitnehmenden bei Krankheit besser gegen Erwerbsausfall versichert sind. Die obligatorische Krankentaggeldversicherung wird es ermöglichen, mehr Prävention für die Gesundheit der Arbeitnehmenden zu leisten.
Heute Vormittag hat der Nationalrat der Motion von Marco Romano zugestimmt. Sie fordert, dass der Bundesrat eine gesetzliche Grundlage erarbeitet, damit die Betriebe in der Schweiz ihre Arbeitnehmenden obligatorisch gegen den Erwerbsausfall bei Krankheit versichern müssen. Damit kann eine gewichtige Lücke im Bereich der sozialen Sicherheit der Schweiz geschlossen werden. Nun ist es am Ständerat, die Motion ebenfalls zu überweisen, damit die Arbeitnehmenden endlich besser abgesichert werden.
Prävention stärken
Stress und Erschöpfung in der Arbeitswelt nehmen zu und führen zu Erkrankungen der Arbeitnehmenden. «Eine obligatorische Krankentaggeldversicherung hätte ein starkes Interesse daran, die Prävention zu stärken und gezielte Anreize für den Gesundheitsschutz – unter anderem bei stressbedingten Krankheiten – zu setzen,» sagt Edith Siegenthaler, Leiterin Sozialpolitik von Travail.Suisse. Eine obligatorische Krankentaggeldversicherung könnte, analog zur Suva, Arbeitgebende bei Prävention und Gesundheitsschutz beraten und in die Pflicht nehmen. Nicht zuletzt könnte eine obligatorische Krankentaggeldversicherung Arbeitgebende, die die Gesundheit der Arbeitnehmenden gefährden, zur Verantwortung ziehen.