Nein zum BVG-Bschiss


Nein zum BVG-Bschiss


Adrian Wüthrich

«Die BVG-Vorlage ist zu einer teuren, unausgeglichenen Reform verkommen, die zu Lohn- und Rentenverlusten führt. Deshalb zurück an den Absender – Nein am 22. September.»

Adrian Wüthrich, Präsident Travail.Suisse
Léonore Porchet

«Diese Reform führt zu tieferen Renten für alle, und sie löst die Probleme bei den Frauenrenten nicht, die weiterhin zu tief sein werden.»

Léonore Porchet, Vizepräsidentin Travail.Suisse




Weniger Rente für mehr Beiträge

Mit der Reform wird der Umwandlungssatz gesenkt. Das heisst, dass man pro obligatorisch einbezahlten Fran-ken in die zweite Säule 12% weniger Rente erhält. Es lohnt sich also weniger, überhaupt noch in die zweite Säu-le einzuzahlen. Dazu kommt, dass die Teuerung einen grossen Teil der Renten in der zweiten Säule wegfressen kann, weil es nicht wie in der AHV eine garantierte Anpassung an die Teuerung und die Lohnentwicklung gibt.

Unzureichende Kompensation der Rentenverluste

Die Rentenverluste werden zu wenig kompensiert. Die vorgesehenen Rentenzuschläge, die den Erhalt des Ren-tenniveaus hätten sicherstellen sollen, kommen nur einem Teil der Betroffenen zugute. 50% der über 50-Jährigen erhalten einen Rentenzuschlag, wobei nur die Hälfte von ihnen einen vollen Rentenzuschlag erhalten wird. Alle anderen erhalten keine Kompensation für ihre Rentenverluste.

Starke Rentenverluste für mittlere Einkommen

Versicherte mit mittleren Einkommen sind besonders von der Reform betroffen. Sie erleiden zum Teil massive Rentenverluste. Zum Beispiel für Arbeitnehmende mit einem Einkommen zwischen CHF 70’000.- und CHF 88’000.- bringt die Reform je nach Alter der Betroffenen Rentenverlusten zwischen 5% und 15%.

Überversicherung von kleinen Einkommen

Mit der Reform werden neu auch sehr kleine Einkommen BVG-pflichtig. Das heisst, dass auch auf sehr kleinen Einkommen Lohnabzüge für die Altersguthaben gemacht werden. Wer dauerhaft ein so tiefes Einkommen hat, wird im Alter mit und ohne dieses zusätzlichen Alterskapital von Ergänzungsleistungen abhängig sein. Das führt zu einem Lohnverlust, ohne dass sich die Renten im Alter erhöhen.

Hohe Verwaltungskosten in der zweiten Säule

Die zweite Säule ist ein Ort, wo sehr viel Geld verwaltet wird. Leider werden die Gelder lange nicht in allen Fällen effizient verwaltet. Die Finanzbranche macht hohe Gewinne mit der Verwaltung der Gelder. Und diese Gewinne fehlen dann bei den Renten der Versicherten.