Familienzeit jetzt!
Am 2. April fällt der Startschuss für die Unterschriftensammlung für die Familienzeit-Initiative. Mit dem Vaterschaftsurlaub hat Travail.Suisse gemeinsam mit einer breiten Koalition den Grundstein für diesen nächsten Schritt gelegt. Das klare Ja in der Volksabstimmung im September 2020 und die rege Nutzung des Vaterschaftsurlaubs durch die heutigen Väter zeigen das Bedürfnis für mehr Zeit für die Familie. Die Familienzeit-Initiative fordert eine Elternzeit von je 18 Wochen für beide Elternteile. Eine Forderung, die aus Sicht der jungen Arbeitnehmenden und der Familien, sonnenklar ist. Familienzeit jetzt – jetzt unterschreiben!
Als breite Allianz lancieren Travail.Suisse, alliance F, Grüne Partei, Grünliberale Partei und Mitte Frauen diesen Mittwoch, 2. April eine Volksinitiative für eine Familienzeit in der Schweiz. Die Einführung einer Familienzeit ist ein wichtiger Schritt, um die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu fördern. Für die Arbeitnehmenden bietet die Einführung einer Familienzeit zahlreiche Vorteile, die nicht nur die individuelle Lebensqualität, sondern auch die langfristige Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden erhöhen.
Die Familienzeit ermöglich es den Arbeitnehmenden mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen, ohne berufliche Nachteile befürchten zu müssen. Die Zeit nach der Geburt eines Kindes ist für die Eltern wichtig, um sich in die neue Situation, die häufig mit Stress verbunden ist, einzuleben. Diese zusätzliche Zeit für die Familie stärkt das Familienleben und wirkt sich positiv auf die psychische und physische Gesundheit der Arbeitnehmenden aus.
Darüber hinaus sorgt die Einführung einer Familienzeit für mehr Chancengleichheit. Alle Arbeitnehmenden sollen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrem Arbeitgeber und ihren finanziellen Mitteln, die Möglichkeit haben, sich nach der Geburt eines Kindes um das Neugeborene zu kümmern und Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Die Initiative würde vor allem die Mütter, die häufig noch immer die Hauptlast der Familienbetreuung tragen, entlasten und eine gerechtere Aufteilung der Care- und Betreuungsaufgaben ermöglichen – die Väter erhalten mehr Zeit und sind von Anfang an involviert. Dies wird zu einer Verringerung der Lohnungleichheit führen, indem es beiden Elternteilen ermöglicht wird, sich aktiv und gleichberechtigt in die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder einzubringen – von Anfang an.
Die Familienzeit-Initiative fordert zudem einen Erwerbsersatz von bis zu 100% für die tiefen Einkommen – damit niemand aus finanziellen Gründen auf die Familienzeit verzichten muss. Studien zeigen, dass Väter heute vielfach aus finanziellen Überlegungen auf den Vaterschaftsurlaub verzichten, das darf nicht sein.
Nicht zuletzt würde die Einführung einer Familienzeit auch kleine und mittlere Unternehmen stärken. Die Familienzeit schafft gleich lange Spiesse in der Wirtschaft, da nicht nur Grosskonzerne, sondern auch kleinere KMU eine Elternzeit anbieten können und sich damit als attraktive, familienfreundliche Arbeitgeber positionieren können. Dies fördert die Mitarbeiterbindung, hilft den Fachkräftemangel zu bekämpfen und schafft eine moderne und mitarbeiterorientierte Arbeitswelt. Diese Investition kostet etwas, ist aber für unsere künftigen Familien gut investiertes Geld. Mit rund 0,25 Lohnprozenten ist die Familienzeit finanziert. Ein kleiner Betrag, aber mit grosser Wirkung.
Insgesamt trägt die Familienzeit-Initiative dazu bei, die Schweiz als familienfreundlichen Standort zu positionieren, der die Bedürfnisse von Arbeitnehmenden berücksichtigt und so eine gerechtere, ausgeglichenere und gleichberechtigte Gesellschaft fördert.
Ab dem 2. April werden in der ganzen Schweiz Unterschriften gesammelt. Auf www.familienzeit.travailsuisse.ch kann die Initiative ab dem 2. April online unterschrieben werden: Unterschriftenbogen ausfüllen, ausdrucken, handschriftlich unterschreiben und dank der Vorfrankatur einfach in den nächsten Briefkasten werfen. Je schneller die Unterschriften zusammen sind, desto stärker das Zeichen: Ja, die heutige Gesellschaft will eine Familienzeit. Ich danke bereits allen fürs Unterschriftensammeln!
Hier unterschreiben (ab dem 2. April 2025)