Travail.Suisse sagt Ja zur 99%-Initiative und Ja zur Ehe für alle
Der Vorstand von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, hat zweimal die Ja-Parole gefasst für die eidgenössischen Abstimmungen vom 26. September 2021. Travail.Suisse sagt Ja zur 99%-Initiative und Ja zur Ehe für alle.
Ja zur Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht versteuern» (99%-Initiative)
Die Initiative fordert, dass Kapitaleinkommen (Dividenden, Zinsen, usw.) ab einem bestimmten, vom Parlament noch festzulegenden, Betrag zu 150% besteuert werden und die zusätzlichen Einnahmen Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen zugutekommen. Travail.Suisse unterstützt die 99%-Initiative seit dem Stadium der Unterschriftensammlung und setzt sich für mehr Steuergerechtigkeit ein. Die Einkommens- und Vermögensschere zwischen den Reichsten und dem Rest der Bevölkerung wird immer größer, die Covid-19-Krise hat diesen Trend sogar noch verstärkt. Es ist nicht gerecht, dass die Besteuerung von Kapitaleinkommen gegenüber der Besteuerung von Arbeitseinkommen privilegiert wird. Travail.Suisse unterstützt deshalb die Forderung der Initiative, «das Geld denen zurückzugeben, die es erarbeitet haben» und beschliesst die Ja-Parole ohne Gegenstimme.
Ja zur Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Ehe für alle)
Travail.Suisse will durch die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare die Ungleichbehandlung von heterosexuellen und homosexuellen Paaren beseitigen. Im Gegensatz zur eingetragenen Partnerschaft, welche homosexuellen Paaren seit 2007 eingehen können, erlaubt nur die Ehe eine echte Gleichstellung. Sie ermöglicht die gemeinsame Adoption von Kindern, den Zugang zur Samenspende für verheirate Frauenpaare, die erleichterte Einbürgerung, sowie eine Witwenrente. Ausserdem garantiert die Ehe einen besseren rechtlichen Schutz der gemeinsamen Kinder, indem die Elternschaft des nicht-biologischen Elternteils ab Geburt anerkannt wird. Zudem verhindert die Öffnung der Ehe mögliche Stigmatisierungen von Homosexuellen, indem Personen in einer eingetragenen Partnerschaft durch die Nennung ihres Zivilstands nicht mehr zu einem inakzeptablen Coming-Out gezwungen werden.