Bei den Eidgenössischen Wahlen wurden die links-grünen Kräfte gestärkt und FDP und SVP haben im Nationalrat ihre absolute Mehrheit verloren. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, gratuliert allen Gewählten zur Wahl und freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Für Travail.Suisse ist klar, dass die Interessen der Arbeitnehmenden in der nächsten Legislatur stärker berücksichtigt werden müssen.
In den vergangenen vier Jahren hat das Parlament eine Politik der zaghaften Schritte gemacht. Die hohen Steuereinnahmen der Eidgenossenschaft wurden für den Schuldenabbau und Steuersenkungen genutzt, statt für Investitionen in die Zukunft und eine nachhaltige Sicherung der Sozialwerke. In der kommenden Legislatur muss mehr gestaltet und investiert werden - für eine moderne Schweiz und für mehr Lebensqualität. Die Schweiz braucht endlich eine echte Familienpolitik und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss spürbar verbessert werden. Familienergänzende Kinderbetreuung soll in der ganzen Schweiz als Service public gestaltet werden. Ausserdem muss nach dem Rückzug der Vaterschaftsurlaubs-Initiative eine Elternzeit eingeführt werden. Travail.Suisse prüft die Unterstützung einer entsprechenden Volksinitiative. Eine weitere Liberalisierung des bereits sehr arbeitgeberfreundlichen Arbeitsgesetzes muss gestoppt werden, sonst wird Travail.Suisse mit Verbündeten das Referendum ergreifen. In der Sozialpolitik müssen weitere Reformen die Altersvorsorge nachhaltig sichern. Der BVG-Kompromiss der Sozialpartner ist ein erster Schritt dafür. Travail.Suisse wird auch in der Europapolitik dranbleiben: Nach der Ablehnung der Kündigungsinitiative muss der bilaterale Weg mit einem Rahmenvertrag, der die Interessen der Arbeitnehmenden mit dem Lohnschutz wahrt, fortgeführt werden. In der Bildungspolitik braucht es eine Weiterbildungsoffensive im Zuge der Digitalisierung zur Stärkung der Arbeitsmarktfähigkeit der Arbeitnehmenden. Es stehen wichtige Themen in der nächsten Legislatur an.
Für Travail.Suisse-Präsident Adrian Wüthrich ist klar: „In der nächsten Legislatur muss mehr gestaltet werden und in eine moderne, zukunftsfähige und sichere Schweiz investiert werden.“ Travail.Suisse wird sich als starke Stimme der Arbeitnehmenden im Parlament einbringen und ist als nationaler Sozialpartner für konstruktive Gespräche jederzeit bereit.