Warum ich JA zu EFAS sage
Es ist höchste Zeit, das Finanzierungssystem unseres Gesundheitswesens zu überdenken. Die aktuell zur Diskussion stehende Revision des KVG soll eine ganze Reihe von Ungleichgewichten und Verzerrungen in der Gesundheitsversorgung korrigieren. Diese könnten mit der Zeit die Qualität der Versorgung verschlechtern und die wertvolle Arbeit des Gesundheitspersonals gefährden. Wir alle, manche direkt, andere durch Angehörige, haben zuletzt während der Pandemie am eigenen Leib erfahren, wie unverzichtbar das Gesundheitspersonal ist und wie sehr es deshalb geschützt werden muss.
Die Verbesserung der ambulanten Versorgung durch die neue Kostenverteilung zwischen Krankenversicherern und Kantonen bedeutet eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal, eine Reduktion der nächtlichen Kraftakte und eine bessere Qualität der erbrachten Leistungen. Wir wissen, wie anstrengend die Schichtarbeit ist, wie schwierig es ist, Beruf und Familie zu vereinbaren, und wie hoch der Stress und der Druck für Ärztinnen und Ärzte und das Pflegepersonal sind.
Die Stärkung der ambulanten Versorgung und die einheitlichere Koordination, die durch EFAS gefördert wird, werden nicht nur zu besseren Arbeitsbedingungen, sondern auch zu weniger Stress beim Pflegepersonal führen – was auch den Patientinnen und Patienten zugutekommt. Dank der erhöhten Durchlässigkeit zwischen stationärem und ambulantem Sektor wird EFAS ausserdem flexiblere Karrierewege fördern, wodurch auch die Ungleichheiten zwischen den Berufsgruppen in den beiden Sektoren verringern werden.
Der zweite Punkt betrifft die ständig steigenden Krankenkassenprämien. Die Situation ist unhaltbar, und die Bevölkerung fordert von der Politik Alternativen zu einem System, das bald nicht mehr finanzierbar sein wird und daher vom Zusammenbruch bedroht ist. Diese Reform ist ein erster wichtiger Schritt zur Eindämmung des Prämienanstiegs und wird den Prämienzahlenden, die heute mit diesen Kosten zu kämpfen hat, einen konkreten Nutzen bringen.
EFAS soll die Verlagerung der Kosten von den Kantonen auf die Krankenkassenprämien, eine der Hauptursachen für die steigenden Prämien, beenden. Heute werden die ambulanten Leistungen vollständig von den Krankenversicherern übernommen, während die stationären Leistungen zwischen den Kantonen und den Versicherern aufgeteilt werden. Mit EFAS werden die Kantone einen Teil der ambulanten Leistungen übernehmen, was zu einer geschätzten Prämienreduktion von bis zu 2,5 Milliarden Franken führen wird.
EFAS wird auch die Gesamteffizienz des Gesundheitssystems verbessern, indem es die negativen ökonomische Anreize zur Bevorzugung stationärer gegenüber ambulanter Versorgung beseitigt. Studien zeigen, dass durch eine bessere Koordination der Versorgung und den Abbau unnötiger Leistungen Einsparungen von bis zu 1-3 Milliarden CHF pro Jahr erzielt werden können.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass EFAS eine notwendige und unumgängliche Reform darstellt, um die Qualität der Versorgung zu sichern, die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals zu verbessern und die eskalierenden Prämienkosten zu dämpfen. Es ist eine konkrete Antwort auf die Herausforderungen, denen unser Gesundheitssystem in seiner jetzigen Form nicht mehr lange standhalten kann.