International tätige Firmen sollen die Menschenrechte und die Umwelt weltweit respektieren. Das fordern über 50 Organisationen, darunter Travail.Suisse und Brücke • Le pont mit der Kampagne „Recht ohne Grenzen“.
Viele international tätige Firmen wählen das schöne, saubere Steuerparadies Schweiz als Firmensitz, verschmutzen aber in Drittweltländern die Umwelt und verletzen die Menschen- und Arbeitsrechte. Damit soll Schluss sein. Mit der Kampagne „Recht ohne Grenzen“ fordern über 50 Organisationen, dass die Schweiz Gesetze erlässt, welche die in der Schweiz ansässigen Firmen verpflichten, ihre Verantwortung für Mensch und Umwelt auch im Ausland wahrzunehmen. Die Gesetze sollen möglichst soweit gehen, dass auch Tochter- und Zulieferfirmen zu verantwortlichem Verhalten verpflichtet werden.
Verbindlichkeit gefordert
Die Dringlichkeit von neuen Gesetzen und griffigen Sanktionen zeigt sich anhand zahlreicher Umweltsünden und Menschenrechtsverletzungen. Die Firmen halten ihre freiwilligen Verpflichtungen auf soziale und ökologische Standards oft nicht ein. Ihnen gehen wirtschaftliche Interessen vor, auf Kosten von Mensch und Umwelt. Dabei gelangen nur die schwerwiegendsten Fälle in unsere Medien und werden bald wieder vergessen. Die betroffene Bevölkerung in Afrika, Indien oder Südamerika hat meist nicht die Mittel, sich Gehör und Recht zu verschaffen.
Dreckgeschäfte stoppen
Hier ein paar Beispiele für das skandalöse Verhalten von Schweizer Multis: Triumph International entliess 2009 in Thailand und den Philippinen über 3’600 Arbeiterinnen ohne vorherige Gewerkschaftskonsultation, was den Empfehlungen der OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen völlig zuwiderläuft. – Trafigura entsorgte 2006 in der Elfenbeinküste heimlich riesige Mengen von Giftmüll. Dieser hüllte die Stadt Abidjan in einen beissenden Gestank und verseuchte grosse Landflächen und Wasservorkommen. – In den Minen von Glencore und ihren Tochterfirmen kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Problemen, so auch in der Demokratischen Republik Kongo: Arbeitsrechte werden nicht eingehalten; Wasservorkommen werden verschmutzt. – Die Axpo lässt für ihre AKWs atomaren Brennstoff in Russland aufbereiten, zum Teil in Fabriken mit starker radioaktiver Verseuchung, welche eine Erhöhung der Krebsrate bei Belegschaft und Bevölkerung verursacht.
Unterschreiben Sie die Petition!
Travail.Suisse fühlt sich über die nationalen Grenzen hinweg der Arbeiterschaft in anderen Ländern verpflichtet. Brücke • Le pont setzt sich mit dem Programm „Arbeit in Würde“ für das Wohl benachteiligter Menschen und die nachhaltige Entwicklung armer Länder ein. Beide Organisationen unterstützen die Kampagne „Recht ohne Grenzen“. Sie richtet sich mit einer Petition an das Parlament, damit es sich für die neuen, nötigen Gesetze stark macht.
Unterschreiben Sie die Petition auf www.rechtohnegrenzen.ch und sammeln Sie weitere Unterschriften an Ihrem Arbeitsplatz oder wo immer. Formulare dazu können sie auf dieser Homepage runterladen.
Das Recht auf würdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne muss in allen Ländern eingehalten werden. Unterstützen Sie die weltweite Solidarität! www.bruecke.ch