Aktionsplan von Travail.Suisse für eine soziale Klimapolitik
Medienkonferenz
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, sagt klar Ja zum CO2-Gesetz. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen jedoch weitere Schritte folgen mit einem gerechten Übergang für die Arbeitnehmenden und die tiefen und mittleren Einkommen. Der Aktionsplan von Travail.Suisse stellt klare Forderungen, um dies zu erreichen. Eine wirksame Klimapolitik muss zwingend gerecht und inklusiv sein.
Die Schweizer Klimapolitik stellt eine Chance für die Beibehaltung und die Schaffung von Arbeitsplätzen dar, aber aufgrund des raschen und tiefgreifenden Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt allerdings auch ein Risiko. Sie soll nicht nur Antworten auf die ökologischen Herausforderungen liefern, sondern muss zwingend auch jene des Arbeitsmarktes, der Sozialpolitik und der Umverteilung berücksichtigen. Der «Green Deal» muss auch ein «Social Deal» sein. Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, erklärt: «Krisen treffen die Schwächsten immer am härtesten. Daher ist der Kampf gegen den Klimawandel gleichzeitig auch ein Kampf für die soziale Gerechtigkeit und eine Herausforderung für die Gewerkschaften.» Die Gewerkschaften müssen in die Umsetzung der Schweizer Klimapolitik eingebunden werden, da der Strukturwandel Massnahmen auf dem Arbeitsmarkt erfordert.
Spätestens 2030 ist auf Emissionsreduktionen durch Projekte im Ausland zu verzichten. Denn diese tragen weder zur Innovation noch zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der Schweiz bei und verlängern gleichzeitig die Energieabhängigkeit der Schweiz. «Werden weiterhin fossile Energieträger importiert, kostet uns das Milliarden. Es wäre besser, diese Summen in die Entwicklung erneuerbarer Energien, in die Energieeffizienz und in die Ausbildung von Arbeitnehmenden zu investieren, damit diese neue Kompetenzen erwerben können», erklärt Léonore Porchet, Vizepräsidentin von Travail.Suisse und Nationalrätin.
Klimagerechtigkeit ist nur mit sozialer Gerechtigkeit möglich. Die gerechteste Lösung wäre ein Klima-Anreizeinkommen, das auf allen Treibhausgasemissionen basiert. «Die kleinen und mittleren Einkommen erhielten dadurch unter dem Strich mehr Geld zurück, als sie aufgrund der höheren Preise für emissionsrelevante Güter und Dienstleitungen ausgeben müssen. Der Grund dafür ist, dass auf die hohen Einkommen höhere Treibhausgasemissionen entfallen», meint Nick Beglinger, Geschäftsführer der Stiftung Cleantech21.
Die Gewerkschaften müssen sich um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arbeitsbedingungen kümmern, der für die Arbeitnehmenden bereits eine Realität ist. «Die Umsetzung der Schweizer Strategie zur Anpassung an den Klimawandel muss eine Zusammenarbeit nicht nur mit den Kantonen, sondern auch mit den Sozialpartnern umfassen», erklärt Denis Torche, Leiter Klimapolitik bei Travail.Suisse.
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