Von links bis rechts, von jung bis alt – alle wollen den Vaterschaftsurlaub!
Am 27. September 2020 entscheidet die Stimmbevölkerung über die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs in der Schweiz. Ein solcher ist nötig, bezahlbar und flexibel genug für die KMU. Er ist ein Zeichen für eine Familienpolitik, die ihren Namen verdient. Die breite Unterstützung zeigt sich in der grossen Zustimmung für den Vaterschaftsurlaub: Von Jugend- bis Seniorenvereinigungen, von der Hebamme bis zur Kinderärztin, von den Arbeitnehmenden zu den Arbeitgebern und quer durch alle Bundeshausfraktionen - die Schweiz will den Vaterschaftsurlaub jetzt!
„Das nationale Komitee zeigt heute die breite Abstützung, die der Vaterschaftsurlaub hat. 71 Prozent der Stimmberechtigten sind dafür, genauso wie Parteien und Organisationen aller Couleur. Wir dürfen sagen: die Schweiz ist bereit für den Vaterschaftsurlaub“, sagt Adrian Wüthrich, Präsident des nationalen Komitees und von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden.
Der lange Weg zu zwei Wochen Vaterschaftsurlaub
Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Travail.Suisse am Thema Vaterschaftsurlaub. Vor gut vier Jahren scheiterte ein weiterer politischer Vorstoss im Parlament – einer von über 30. Daraufhin lancierten Travail.Suisse, Pro Familia, männer.ch und alliance F gemeinsam die Volksinitiative „Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie“, dem das Parlament einen indirekten Gegenentwurf gegenübergestellte. Dieser Gegenentwurf, der zwei Wochen Vaterschaftsurlaub fordert, wurde mit einer Zweidrittelmehrheit von National- und Ständerat angenommen, woraufhin die Initiative bedingt zurückgezogen wurde. Zur Abstimmung kommt es einzig, weil ein Komitee aus Einzelpersonen das Referendum gegen den Gegenentwurf ergriffen hat.
Das flexible Modell mit der realisierbaren Finanzierung
230 Millionen Franken kosten zwei Wochen Vaterschaftsurlaub – maximal. Dies entspricht im Normalfall 10 Arbeitstagen, die der Vater in den sechs Monaten nach der Geburt des Kindes beziehen darf. 10 Tage innert 120 Arbeitstagen - das ist organisierbar. Das Modell, über das am 27. September abgestimmt wird, ist auch finanzierbar. Die von der Verwaltung publizierten Kosten sind zu hoch. Allerdings sind die Kosten auch bei zu hoher Berechnung tragbar: „Bei einem Lohn von 6500 Franken monatlich zahlen Arbeitnehmende und Arbeitgeber je 1.62 Franken pro Monat - höchstens“, sagt Wüthrich. „Das entspricht weniger als einer halben Tasse Kaffee und sollte es allen Stimmberechtigten wert sein. Denn der Vaterschaftsurlaub ist nicht nur für die Väter wichtig, er ist zentral für die Unterstützung der Mütter und der Familie als Ganzes.“
Das Zeichen für eine familienfreundliche Schweiz
Bei allen Abwägungen wird klar: Die Schweiz kann sich einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub leisten, die Stimmberechtigten wollen einen Vaterschaftsurlaub und die Schweiz sollte jetzt diese historische Chance nutzen, damit sie zukünftig nicht mehr als einziges Land in Europa keinen gesetzlichen Vaterschaftsurlaub hat. Nach den jahrelangen Diskussionen ist es an der Zeit, den hart erarbeiteten Kompromiss zum Nutzen der künftigen Familien anzunehmen und ihnen damit den Start ins Familienleben zu erleichtern.
Deshalb Ja zum Vaterschaftsurlaub am 27. September 2020.
Für weitere Informationen:
- Adrian Wüthrich, Präsident Komitee „Vaterschaftsurlaub jetzt!“ und Präsident Travail.Suisse, E-Mail
- Céline Amaudruz, Nationalrätin SVP, E-Mail
- Kathrin Bertschy, Nationalrätin GLP, E-Mail
- Martin Candinas, Nationalrat CVP, E-Mail
- Maya Graf, Ständerätin Grüne, E-Mail
- Mathias Reynard, Nationalrat SP, E-Mail
- Susanne Vincenz-Stauffacher, Nationalrätin FDP, E-Mail