Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden, ist erstaunt, dass die Sozialkommission des Ständerates den Vaterschaftsurlaub auf die lange Bank schiebt. Denn die Fakten sind klar: 80 Prozent der Stimmbevölkerung wollen einen Vaterschaftsurlaub, die notwendigen Berichte liegen vor und Mitte-Links hat eine Mehrheit in der Kommission. Travail.Suisse fordert die familienfreundlichen Parteien auf, das Anliegen ernsthaft voranzutreiben anstatt auf Zeit zu spielen.
Es ist höchste Zeit, dass ein gesetzlich definierter Vaterschaftsurlaub als Schritt in Richtung einer modernen Familienpolitik vom Parlament beschlossen wird. Wird das Anliegen weiter verzögert und werden die Bedürfnisse der jungen Familien nicht ernst genommen, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass der Geduldsfaden bei der Bevölkerung reisst und das Anliegen per Initiative durchgesetzt werden muss. Denn es entsteht der Eindruck, als ob wegen der Diskussion bezüglich Altersvorsorge die Familien vergessen gehen. Das wäre kurzsichtig: Gute Rahmenbedingungen für junge Familien und somit Massnahmen gegen die tiefe Geburtenquote sind wegen der Umlagefinanzierung in der AHV äusserst wichtig für die Altersvorsorge.
Weitere Informationen:
Martin Flügel, Präsident, Tel. 079/743‘90‘05
Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik, Tel. 079/777‘24‘69