In der Schweiz stehen am diesjährigen Internationalen Tag der Frau unter anderem die Politikerinnen im Rampenlicht. Die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF fordert mit einem zum heutigen Tag produzierten Video die weibliche Hälfte der Schweizer Bevölkerung dazu auf, sich würdig im Bundeshaus vertreten zu lassen. Bei einer guten Vertretung der Frauen auf den Wahllisten haben die Wählerinnen und Wähler problemlos die Möglichkeit, jene rund 20 männlichen Vertreter im Ständerat auszuwechseln, die vor wenigen Tagen mit ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Lohngleichheit einen blamablen Auftritt hatten.
Anlässlich des diesjährigen Internationalen Frauentags lanciert die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen unter dem Titel „halbe-halbe“ ein Video mit dem Ziel, die Frauen für ein Engagement in der Politik zu motivieren. „Engagiert Euch! Jetzt! Mit uns!“, lautet der Appell von Bundesrätin Doris Leuthard an die Adresse der Frauen. Neben ihr legen weitere auf verschiedenen Ebenen tätige Politikerinnen dar, warum sie sich engagieren.
Die nächsten eidgenössischen Wahlen werden im Herbst 2019 stattfinden. Das ist morgen. Aber bereits heute müssen sich die Frauen engagieren und bereits heute müssen die Parteien ihnen Raum geben, damit sie die Hälfte der Bevölkerung würdig vertreten können. Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik bei Travail,Suisse: „2019 muss das Schweizer Volk die Wahl haben und jene Ständeräte auswechseln können, die die Revision des Gleichstellungsgesetzes mit viel schlechtem Willen an die Kommission zurückgewiesen haben“.
In der vergangenen Woche genügten rund 20 bürgerliche Ständeräte, um die bereits von der vorberatenden Kommission verwässerte Revision des Gleichstellungsgesetzes auf die lange Bank zu schieben. Die Vorlage verlangte von nur 0.85 Prozent der Unternehmen – jenen mit mehr als 100 Angestellten –, eine Analyse der Löhne. Betroffen sind also nur wenige Unternehmen, allerdings beschäftigen diese fast die Hälfte aller in der Schweiz angestellten Personen.
Seit 1977 laden die Vereinten Nationen die Mitgliedsländer ein, die Rechte der Frauen zu feiern. Der 8. März wird genutzt, um Bilanz über die Situation der Frauen in der Gesellschaft zu ziehen und für mehr Gleichberechtigung einzutreten. Das Bild, das die Schweiz diesbezüglich abgibt, ist ernüchternd. Die Frauen müssen jetzt das Heft in die Hand nehmen und sich unverzüglich politisch engagieren, um dem Skandal der Lohndiskriminierung, die sie ab ihrem Eintritt ins Berufsleben benachteiligt, selber ein Ende zu setzen.
Für mehr Informationen
Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik, 079 598 06 37