Der Ständerat weist den Entwurf zur Revision des Gesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern GlG zur Überarbeitung an seine Kommission zurück. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist enttäuscht über dieses Ausweichmanöver in letzter Minute. Wie lange will man die Frauen noch warten lassen, bis die Lohndiskriminierung endlich beseitigt wird?
Der vom Bundesrat unterbreitete Vorschlag für die Revision des Gleichstellungsgesetzes ist gemäss Travail.Suisse halbherzig, er vermochte er die Ständerätinnen und Ständeräte heute Morgen nicht zu überzeugen. Sie haben das Paket an ihre Kommission zurückgewiesen. Jetzt ist zu befürchten, dass angesichts der zum Teil fadenscheinigen und irreführenden Argumente, die zum Ziel hatten, das Eintreten auf die Vorlage zu verhindern, der bereits von der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur erheblich abgeschwächte Vorschlag noch weniger griffig und noch weniger verbindlich aus dieser zweiten Überarbeitung hervorgehen wird. Der Revisionsvorschlag wurde mit dem Auftrag zurückgewiesen, andere Modelle zu analysieren – vor allem auf freiwilligen Massnahmen basierende. Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik bei Travail.Suisse, sagt: “Die Erwartungen der Frauen sind unmissverständlich: Der Vorschlag darf keinesfalls noch stärker ausgedünnt werden. Das hat die Mehrheit der Kommission bereits getan“.
Die Lohndiskriminierung kostete jährlich mehr als 7 Milliarden Franken und alle bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Diskriminierung mit freiwilligen Massnahmen unmöglich beseitigt werden kann.
Für weitere Informationen:
Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Gleichstellungspolitik, 079 598 06 37 37