Frauensession 2021: Arbeitnehmerinnen fordern Sanktionierung der Lohndiskriminierung
Medienmitteilung
Am 29.und 30. Oktober 2021 nehmen 246 Frauen aus allen Regionen der Schweiz während zwei Tagen als gewählte Teilnehmerinnen an der Frauensession 2021 im Nationalratssaal Platz. Auch Travail.Suisse und seine Verbände HGU, OCST, SCIV, Syna und transfair sind Teil der Frauensession und legen den Fokus auf die Sanktionierung von Unternehmen, die noch immer Lohndiskriminierung betreiben, sowie auf eine gerechte Altersvorsorge.
Für Travail.Suisse und seine Verbände vertreten Linda Rosenkranz (BE) und Davina Fitas (TI) die Interessen der Arbeitnehmerinnen in der Schweiz. Linda Rosenkranz ist zusätzlich in der Kommission für Arbeit und Absicherung engagiert, wo sie ihren Fokus auf die Revision des Gleichstellungsgesetzes sowie auf eine geschlechtergerechte Altersvorsorge legt. Denn auch im Jahr 2021 ist Lohndiskriminierung eine Tatsache.
Lohndiskriminierung gehört sanktioniert
Auch wenn die Lohngleichheit im Gleichstellungsgesetz verankert ist, hapert es gewaltig bei der Umsetzung. Das Parlament hat es verpasst, Rahmenbedingungen zu schaffen, die fehlbare Unternehmen bestrafen. Für Linda Rosenkranz ist klar, dass es eine Verschärfung braucht: «Das aktuelle Gesetz ist ein zahnloser Papiertiger. Wir brauchen endlich ein Gesetz, das Unternehmen sanktioniert, die Frauen beim Lohn diskriminieren.»
Weil die Politik bis anhin nicht fähig war, griffige Massnahmen zur Erreichung der Lohngleichheit zu erlassen, hat Travail.Suisse zusammen mit seinen Verbänden im Juni 2020 die Lohngleichheitsplattform RESPECT8-3.CH ins Leben gerufen. Vorbildliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber werden auf der weissen Liste aufgeführt, sobald sie die gesetzlich geforderte Lohngleichheitsanalyse durchgeführt haben.
Gleichstellung und Familie stärken
Damit die Gleichstellung der Geschlechter gestärkt wird, unterstützt Travail.Suisse entsprechende Vorstösse der Kommissionen: So soll in Zukunft die Betreuungs- und Erziehungsarbeit – auch bekannt als Care Arbeit – mit einer Gutschrift in der beruflichen Vorsorge berücksichtigt werden. Zudem soll der Bundesrat ein Bundesamt für Gleichstellung und Familie schaffen, damit die Gleichstellung und Familie auf politischer Ebene nicht weiterhin ein Schattendasein fristen.
Und die Tessiner Frauen?
Für die Frauen im Tessin ist Davina Fitas, OCST-Gewerkschafterin und Präsidentin der Beratenden Kommission für die Gleichstellung des Kantons Tessin, im Einsatz. Besonders bei den Löhnen gibt es einiges nachzubessern: Diese liegen im Tessin 21 Prozent unter dem nationalen Durchschnitt, und die Frauen werden um weitere 17,3 Prozent deutlich benachteiligt. Diese Diskriminierung hat zur Folge, dass viele Tessinerinnen von Altersarmut betroffen sind.