Travail.Suisse ist erfreut, dass sich der Ständerat heute für die Weiterführung der Anstossfinanzierung zur Schaffung von Plätzen für die familienexterne Kinderbetreuung ausgesprochen hat. Mit der Weiterführung des erfolgreichen Impulsprogramms ist es allerdings nicht getan. Wegen der demographischen Entwicklung ist unsere Wirtschaft immer mehr auf eine hohe Erwerbsbeteiligung von Müttern und Vätern angewiesen. Für den Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden ist es deshalb angebracht, dass sich der Bund familienpolitisch dauerhaft für die familienexterne Kinderbetreuung im Vorschulalter engagiert.
Es ist eine Realität, dass Frauen (und Männer) nach der Familiengründung weiterhin erwerbstätig sein wollen. Und es ist schlicht eine Notwendigkeit: Wegen der demographisch begründeten relativen Abnahme der Bevölkerung zwischen 20 und 65 wird unsere Wirtschaft immer mehr auf eine hohe Erwerbsbeteiligung von Müttern und Vätern angewiesen sein. Umfassende und bezahlbare familienexterne Betreuungsmöglichkeiten sind eine der Grundbedingungen, damit Mütter (und auch fortschrittliche Väter) sich am Erwerbsleben beteiligen können.
Mit dem Entscheid des Ständerates ist das Engagement des Bundes in diesem Bereich nur bis 2015 gesichert. Der Auf- und Ausbau von genügend vielen und zahlbaren Kinderbetreuungsplätzen verlangt einen Effort von Bund, Kantonen und Gemeinden über diese Zeit hinaus. Das ist für die Integration der Kinder wertvoll und nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch finanziell für den Staat eine lohnende Investition. Langfristig fliessen bis zu 40 Prozent mehr Einnahmen an die öffentliche Hand zurück als die Finanzierung heute kostet.
Travail.Suisse ist der Auffassung dass der Bund sich dauerhaft im Bereich der familienexternen Betreuung (besonders im Vorschulalter) engagieren muss. Dieser Bereich ist nicht durch das Harmos-Konkordat abgedeckt. Das Ziel einer flächendeckenden Förderung von Betreuungsstrukturen kann nicht erreicht werden, wenn alles den Kantonen überlassen wird.