Vaterschaftsurlaub: Jetzt alle an die Urne!
Gleich zwei Umfragen wurden heute den Medien präsentiert. Die gfs-Umfrage zeigte 61 Prozent Zustimmung für den Vaterschaftsurlaub, die Umfrage von Tamedia ganze 70 Prozent. Damit bleibt die Zustimmung konstant positiv. Auch in der Wirtschaft wächst der Anteil der Befürworter. Trotz den guten Umfrageresultaten bleibt eines klar: Noch ist nichts entschieden!
Die jahrelange Vorarbeit für einen Vaterschaftsurlaub in der Schweiz zahlt sich aus: 61 Prozent der für die gfs-Umfrage Befragten sind klar für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. In der Umfrage von Tamedia sind es sogar 70 Prozent. Die Unterstützung für den Vaterschaftsurlaub bleibt also konstant. Auch aus der Wirtschaft kommen immer stärkere Zeichen für ein Ja am 27. September.
Grossteil der Wirtschaft sagt Ja
In den vergangenen Wochen haben sich diverse Unternehmen klar für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub ausgesprochen. Die Argumente: Erst mit einem gesetzlich geregelten Vaterschaftsurlaub erhalten alle Väter unabhängig von ihrem Arbeitgeber einen Vaterschaftsurlaub. Die Unternehmen erhalten gleich lange Spiesse. Auch KMU, die sich einen Vaterschaftsurlaub sonst nicht leisten können, haben so bessere Chancen im Kampf um die Fachkräfte. „Die Schweiz ist ein KMU-Land und der Vaterschaftsurlaub eine KMU-Lösung“, sagt Adrian Wüthrich, Präsident des nationalen Komitees „Vaterschaftsurlaub jetzt!“ und von Travail.Suisse. „Der Vaterschaftsurlaub für alle macht KMU attraktiver für Fachkräfte, denn Grosskonzerne können sich einen Vaterschaftsurlaub schon lange leisten. Deshalb unterstützen aktuell immer mehr KMU den Vaterschaftsurlaub für ihre Arbeitnehmer“, sagt Wüthrich. In einem nationalen Komitee haben sich Vertreterinnen und Vertreter von KMU vereint, um gemeinsam für ein Ja zum Vaterschaftsurlaub einzustehen (zur MM: https://bit.ly/3mpLqRG, zum KMU-Komitee: https://www.vaterschaftsurlaub.ch/komitees).
Vaterschaftsurlaub = Vorlage 4
Trotz konstant hoher Zustimmung von allen Seiten ist der Kampf noch nicht gewonnen. Für grosse Verwirrung sorgte in den vergangenen Tagen der Text auf dem Stimmzettel. Unzählige Anrufe und Mails waren die Folge, allesamt mit der Frage: „Wo ist er nun, der Vaterschaftsurlaub?“. Der indirekte Gegenentwurf zur Vaterschaftsurlaubs-Initiative verbirgt sich hinter der Vorlage 4 mit dem Text „Wollen Sie die Änderung vom 27. September 2019 des Bundesgesetzes über den Erwerbsersatz für Dienstleistende und bei Mutterschaft (Erwerbsersatzgesetz, EOG) annehmen?“. Travail.Suisse fordert die Politik auf, nicht zu vergessen, dass politische Teilhabe Orientierung bedingt. Es ist deshalb zwingend, dass die Abstimmungsfragen so gestellt werden, dass sich die Stimmberechtigten daran orientieren können. Eine Klammer mit dem Zusatz „Gegenentwurf zur Vaterschaftsurlaubs-Initiative“ hätte gereicht.
Alle Organisationen, die der breiten zivilgesellschaftlichen Allianz für einen Vaterschaftsurlaub angehören, werden in der jetzigen Phase der Schlussmobilisierung ihre Energie darin investieren, diese Aufklärungsarbeit noch zu leisten. Für Wüthrich ist klar: „Gute Umfragen sind schön, aber erst das Resultat am 27. September gilt.“
Ein Ja zur Vorlage 4 ist ein Ja zum Vaterschaftsurlaub. Alle an die Urne am 27. September!