Mit der 6. IV-Revision sollen über 16‘500 IV-Bezüger/innen wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das kann nur gelingen, wenn die Arbeitgeber in die Pflicht genommen werden, die notwendigen Jobs auch anzubieten. Der Nationalrat hat heute jedoch jede Verpflichtung der Arbeitgeber abgelehnt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170‘000 Arbeitnehmenden, ist enttäuscht über diese mutlose und unglaubwürdige Politik. Die 6. IV-Revision ist somit gescheitert, bevor sie begonnen hat.
Travail.Suisse macht sich seit längerem für eine glaubwürdige Eingliederungspolitik und einen verpflichtenden Einbezug der Arbeitgeberseite im Rahmen der IV-(Wieder)eingliederungen stark. Mit dem heutigen Entscheid des Nationalrates ist die IV als Eingliederungsversicherung in weite Ferne gerückt. Die Ziele der 6. IV-Revision punkto Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt werden damit zur Illusion. Wer ein Massnahmenpaket ums andere absolvieren muss und trotzdem keine Aussicht auf einen Job hat, kommt sich zu Recht schikaniert vor. Statt einer Reintegration findet dann häufig ein Ausgliederung aus der IV in die Arbeitslosenversicherung und in die Sozialhilfe statt. Einmal mehr soll die IV somit auf dem Buckel der IV-Betroffenen saniert werden. Für Travail.Suisse ist eine solche Politik ausgrenzend, kurzsichtig und unglaubwürdig. Die 6. IV-Revision ist somit gescheitert, bevor sie begonnen hat.