Die SVP will glauben machen, die IV sei allein mit Einsparungen, Wiedereingliederungsmassnahmen und mit der Jagd nach „Scheininvaliden“ zu sanieren. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass die wahren Schuldigen an der defizitären IV die Horden von „Scheininvaliden“ und IV-Betrügern seien. Das ist grundfalsch. Das zeigen die neuesten veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) zur Betrugsbekämpfung.
Mit der Anwendung aufwendigster Methoden wie Observationen konnten in einem Jahr 150 Fälle aufgedeckt werden. Zum Vergleich: Jährlich überprüfen die IV-Stellen über 100’000 Dossiers. Insgesamt konnten Rentenleistungen im Umfang von 2.5 Mio. Franken gespart werden. Auch hier der Vergleich: Die IV schreibt jährliche Defizite von 1.4 Milliarden Franken. Also 560 Mal mehr.
Die Hetze, welche die SVP veranstaltet, ist unehrlich und verantwortungslos. Sie setzt die IV-Bezügerinnen und Bezüger einem Generalverdacht aus und untergräbt das Vertrauen in diese wichtige Sozialversicherung. Ob jemand auf die IV angewiesen ist, ist keine Frage, ob er dies will. Es kann jeden treffen. Das diffamierende Verhalten verhindert zudem, dass die wirklichen Probleme angegangen werden wie z.B. die chronische Unterfinanzierung der IV sowie die fehlende Verpflichtung für Arbeitgeber, Menschen mit einer Behinderung zu beschäftigen.
Für Travail.Suisse ist klar, dass die IV bei weitem nicht allein mit Einsparungen saniert werden kann. Deshalb setzt sich der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden für die IV-Zusatzfinanzierung ein. Diese ist absolut notwendig, richtig und wichtig, um die IV wieder auf gesunde Beine zu stellen.