Am 23. Januar berät die SGK des Ständerates ein weiteres Mal den Gegenvorschlag zur Travail.Suisse-Initiative «Für faire Kinderzulagen!». Die Gegner dieser Vorlage werden wieder mit den zusätzlichen Kosten für die Arbeitgeber argumentieren. Unterschlagen wird dabei immer, dass die Beitragssätze der Arbeitgeber für die Kinderzulagen in den letzten Jahren vielerorts gesunken sind, und zwar zum Teil massiv.
Allein für das Jahr 2006 sind die Beitragssätze der Arbeitgeber an die kantonalen Familienausgleichskassen in sechs Kantonen gesenkt worden. Eine Betrachtung über die letzten fünf Jahre zeigt: Die Beitragssätze sind in insgesamt 17 Kantonen um bis zu einem Drittel gesenkt worden. Im Klartext heisst das, dass die Arbeitgeber auf Grund der demographischen Entwicklung einen immer kleineren Teil der Lohnsumme für die Kinderzulagen aufwenden müssen.
Für Travail.Suisse ist deshalb klar, dass Spielraum für eine Erhöhung der Kinderzulagen gegeben ist. Die im Gegenvorschlag vorgesehene leichte Erhöhung der Kinderzulagen würde kaum die Einsparungen der letzten fünf Jahre wettmachen. Das Kostenargument ist also nicht haltbar.
Anstatt auf Grund abnehmender Kinderzahlen die Arbeitgeber zu entlasten, ist für Travail.Suisse folgender Gedanke zentral: Je weniger Kinder es gibt, desto wertvoller werden sie für unsere Zukunft und desto mehr sollte die Gesellschaft und die Wirtschaft diese wichtige Leistung der Familien auch anerkennen. Für Travail.Suisse bleibt deshalb die im Gegenvorschlag vorgesehene Erhöhung der Kinderzulagen ungenügend. Eine spürbare Wirkung für die Familien ist nur mit einer substanziellen Erhöhung der Kinderzulagen auf 15 Franken pro Tag und Kind zu erreichen. Die Initiative «Für faire Kinderzulagen!» bleibt deshalb der richtige Weg für eine wirkungsvolle Familienpolitik.