Bis heute konnten sich die Sozialpartner wie jedes Jahr zum Mindestzinssatz in der beruflichen Vorsorge für das kommende Jahr äussern. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, empfiehlt den Satz bei 1.25 Prozent zu belassen.
Zwar sind die risikolosen Zinsen weiterhin tief, die Pensionskassen haben aber in den letzten Jahren mit Immobilien und Aktien anständige Renditen gemacht. Ausserdem legen viele Pensionskassen rund die Hälfte ihres Vermögens in Immobilien und Aktien an und können einen Mindestzinssatz von 1.25 Prozent finanzieren. Eine weitere Senkung auf Vorrat wäre nach den aktuellsten Beschlüssen zur Altersreform eine weitere Hiobsbotschaft für die Arbeitnehmenden und würde das Misstrauen in die zweite Säule weiter schüren.
„Besonders stossend ist, dass profitorientierte Lebensversicherungsgesellschaften mit tiefen Mindestzinsen noch weniger Geld an die Versicherten ausschütten müssten und ihre Gewinne weiter ausbauen können“, sagt Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik bei Travail.Suisse. Nachdem der Bundesrat die horrenden Gewinne der Versicherer mit der Altersreform etwas beschränken wollte, hat die Versicherungsindustrie hinter den Kulissen bei Ständerat und Nationalrat kräftig lobbyiert. Das Resultat: Während alle mit der Altersreform den Gürtel enger schnallen müssten, sind die Gewinne der Lebensversicherer auf dem Buckel der Versicherten weiterhin gesichert. Mehr noch: Die Versicherer können neu sogar noch zusätzliche Prämien für Rentenumwandlungsverluste einziehen. Das ist nicht haltbar und mit ein Grund, wieso die Altersvorsorge so an die Wand gefahren wird.
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Weitere Informationen:
Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik Travail.Suisse, Tel. 079 777 24 69