Auch 2011 haben die Lebensversicherer mehr als 600 Mio. Franken Gewinn der 2. Säule entzogen. Das zeigt die Analyse von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden. Dieses Geld fehlt für die Finanzierung der Renten. Die Lebensversicherer prellen damit nicht nur ihre Versicherten, sondern blockieren auch jegliche Reform der 2. Säule. Jetzt muss der Bundesrat handeln und die Gewinne der Lebensversicherungen massiv reduzieren.
Die Diskussion um die Renten ist mit dem Bericht zur Zukunft der 2. Säule wieder lanciert worden. Arbeitgeberverbände, bürgerliche Parteien und die Lebensversicherer verlangen offen eine Senkung des Umwandlungssatzes.
Überhöhte Gewinne blockieren jegliche Reform
Für Travail.Suisse ist eine Anpassung des Umwandlungssatzes nicht tabu. Aber solange die Lebensversicherer dank einer abenteuerlichen Auslegung der Überschussverteilung Jahr für Jahr über ein halbe Milliarde Franken aus der 2. Säule entnehmen, sind Rentensenkungen oder Beitragserhöhungen inakzeptabel. Die Analyse von Travail.Suisse zeigt, dass die Versicherer der 2. Säule seit 2005 knapp 3 Milliarden Franken entzogen haben. Dieses Geld fehlt heute für die Finanzierung der Renten. Der Widerspruch zwischen behaupteter Unterfinanzierung der Renten und hoher Gewinne der Versicherer ist eklatant und verhindert jede Reform der 2. Säule.
Renten finanzieren anstatt Gewinne maximieren
Jetzt muss der Bundesrat handeln. Dabei wird etwas mehr Transparenz nicht genügen. Denn trotz verbesserter Transparenz hat sich an den Gewinnen nichts verändert. Travail.Suisse fordert jetzt mehr Geld für die Renten. Dazu müssen die Gewinne der Lebensversicherer massiv reduziert werden:
Diese Massnahmen sind nötig, damit das Geld, das den Arbeitnehmenden zusteht, auch den Arbeitnehmenden zukommt und die 2. Säule wieder der Altersvorsorge dient und nicht der Gewinnmaximierung.