Das klare Nein des Schweizer Stimmvolkes zur Senkung des Umwandlungssatzes ist eine schallende Ohrfeige für die Lebensversicherer. Diese haben das Vertrauen der Bevölkerung definitiv verspielt. Wenn die 2. Säule bei der Bevölkerung wieder Vertrauen geniessen will, müssen die Lebensversicherer aus dieser Sozialversicherung zurückgebunden werden.
Travail.Suisse ist erfreut darüber, dass sich die Stimmbevölkerung klar gegen einen überstürzten Rentenabbau entschieden hat. Will man nicht sämtliche zukünftigen Reformschritte in der 2. Säule blockieren, muss nun zuerst das Vertrauen bei der Bevölkerung wieder hergestellt werden. Dazu sind endlich die Probleme im Zusammenhang mit den gewinnorientierten Privatversicherern zu lösen. Diese häufen Gewinne an, weil sie massiv überhöhte Prämien kassieren und ihrer Überschüsse nicht korrekt verteilen. Das ist nicht tolerierbar. Schon gar nicht in einer Sozialversicherung wie der beruflichen Vorsorge.
Für Travail.Suisse ist klar, dass die zweite Säule der Altersvorsorge der Arbeitnehmenden zu dienen hat und nicht der Gewinnmaximierung der Privatversicherer. Deshalb sind neue, deutlich schärfere Regeln für die Prämienberechnung und die Gewinnverteilung dringend nötig. Anstatt Interessenpolitik für die Versicherungen zu betreiben, müssen der Bundesrat und das Parlament solche Regeln beschliessen und konsequent durchsetzen. Wenn Lebensversicherer aus dem Alterssparen der zweiten Säule aussteigen, ist das ihnen freigestellt. Es ist heute deutlich geworden: So wie sich die Lebensversicherer zurzeit verhalten, haben sie nichts mehr zu suchen in der 2. Säule.