Heute stimmt der Ständerat über eine Fristverlängerung der parlamentarischen Initiative Forster 65/65 (10.524) ab. Sie soll – unabhängig vom Reformpaket Altersvorsorge 2020 des Bundesrates – das Rentenalter der Frauen um ein Jahr erhöhen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert den Ständerat auf, die Fristverlängerung anzunehmen und damit auf die Desavouierung der Reformbemühungen zu versichten.
Travail.Suisse spricht sich dezidiert gegen eine isolierte Erhöhung des Frauenrentenalters aus. Das würde den Grundsatz brechen, dass substanzielle Änderungen der Altersvorsorge nur im Rahmen eines Gesamtpakets angegangen werden können.
Kein unsinniges Vorpreschen mehr
Die Erhöhung des Frauenrentenalters darf nur im Zusammenhang mit anderweitigen Verbesserungen für Frauen diskutiert werden. Eine isolierte Erhöhung des Frauenrentenalters würde das vorzeitige Ende der Reform Altersvorsorge 2020 bedeuten und die politische Blockade zementieren. Doch auch wenn jetzt eine Fristverlängerung gewährt wird, ist das unsinnige Vorpreschen des Ständerats nicht vom Tisch. „Wir fordern den Ständerat deshalb nachdrücklich dazu auf, die Diskussionen um das Frauenrentenalter im Rahmen des Reformpakets zu führen und auf eine Desavouierung der Reformbemühungen durch Einzelvorstösse und auf taktische Spielchen zu verzichten – die Zukunft der Altersvorsorge ist höher zu gewichten“, sagt Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik von Travail.Suisse.
Weitere Informationen:
Matthias Kuert Killer, Leiter Sozialpolitik Travail.Suisse
Tel. 031 370 21 11 oder 078 625 72 73