Ständerat fällt wichtigen Entscheid zugunsten der Weiterbildung
Der Ständerat hat heute mit der Annahme der Motion 23.3699 von Ständerätin Marianne Maret einen wichtigen Entscheid zugunsten der Förderung der Weiterbildung gefällt. Travail.Suisse fordert als Teil einer Weiterbildungsoffensive klare Ziele für die Nachholbildung, einen Ausbau der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung und mehr finanzielle Unterstützung für die Weiterbildung der Arbeitnehmenden, speziell der Wiedereinsteigenden.
Die Motion Maret verlangt eine stärkere finanzielle Unterstützung von Personen, die zu Umschulungszwecken eine Weiterbildung oder eine neue Berufsausbildung benötigen. Der Fokus soll dabei insbesondere auf Personen gerichtet sein, die ihre Arbeit freiwillig aufgaben, sich um ihre Kinder kümmerten und beim Wiedereinstieg nicht von den Massnahmen der Arbeitslosenversicherung profitieren können. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, geht diese Motion in die richtige Richtung.
Kontinuierliche Weiterbildung und lebenslanges Lernen zählen zu den Grundpfeilern, damit eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt möglich ist. Travail.Suisse fordert seit längerem eine Weiterbildungsoffensive, in welcher neben einem erleichterten Zugang, besserer Information und Beratung sowie mehr zeitlichen Möglichkeiten, insbesondere auch die finanzielle Unterstützung der Weiterbildungswilligen im Zentrum steht. Die Finanzierung ist eine der grössten Hürden bei der Weiterbildungsteilnahme. Bei der staatlichen Unterstützung bestehen erhebliche Lücken, während die Unterstützung durch die Arbeitgebenden Personen mit tieferem Bildungsniveau und Teilzeitarbeitende diskriminiert. «Wiedereinsteigende sind doppelt allein gelassen – ohne bestehende Arbeitgebende und ohne genügenden Zugang zu staatlicher Unterstützung», sagt Gabriel Fischer, Leiter Bildungspolitik bei Travail.Suisse.
Neben finanzieller Unterstützung sind Wiedereinsteigende insbesondere auch auf Beratung angewiesen. Hier wäre eine Ausdehnung von viamia dringend angezeigt. Mit viamia ist in den letzten Jahren ein Angebot für kostenlose Standortbestimmungen für über 40-Jährige entstanden. Travail.Suisse fordert die Öffnung dieses Angebots auch für jüngere Wiedereinsteigende. Weiter muss die finanzielle Beteiligung des Bundes an diesen Angeboten erhalten bleiben. Der in der BFI-Botschaft 25-28 vorgeschlagenen Rückzug des Bundes aus der Finanzierung von viamia wird von Travail.Suisse entschieden abgelehnt.