Der Bundesrat zeigt mit der Präsentation der Botschaft Bildung, Forschung, Innovation (BFI-Botschaft) seinen Willen, den Bildungsbereich prioritär zu behandeln. Trotzdem bleiben finanzielle Lücken, die nach Meinung von Travail.Suisse vom Parlament zu schliessen sind.
Der Bund hat in den letzten Jahren wichtige bildungspolitische Entscheidungen getroffen. Die Berufmaturität wurde eingeführt, die Fachhochschulen aufgebaut, das neue Berufsbildungsgesetz mit der Integration der Berufe der Gesundheit, des Sozialen und der Kunst in Kraft gesetzt, das Bologna-System bei den Fachhochschulen eingeführt und auch definiert, wie viel der Bund sowohl an die Berufsbildung (25%) wie auch an die Fachhochschulen (33%) zahlen soll. Die vom Bundesrat präsentierte BFI-Botschaft nimmt diese Entwicklungen ernst, bleibt aber hinter den gesetzlichen Vorgaben zurück. Bei der Berufsbildung fehlen rund 125 Mio. Franken pro Jahr, bei den Fachhochschulen rund 50 Mio. Franken.
Travail.Suisse fordert das Parlament auf, diese Lücken zu schliessen. Tut es dies nicht, ist zu befürchten, dass in der Berufsbildung vor allem die höhere Berufsbildung und die Berufsberatung die Folgen zu tragen haben und die Einführung der Attestausbildungen erschwert wird. In Bezug auf die Fachhochschulen erschweren die fehlenden Gelder vor allem die Einführung von Masterstudiengängen. Diese sind wichtig für die Positionierung und die Weiterentwicklung der Fachhochschulen wie auch für die Stärkung der angewandten Forschung und Entwicklung in der Schweiz.