Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation von 170’000 Arbeitnehmenden, freut sich über die Annahme der Motion Barthassat durch den Ständerat, die verlangt, dass Junge ohne gesetzlichen Status, die in der Schweiz ihre Schulpflicht absolviert haben, künftig auch eine Lehre machen können. Damit wird verhindert, dass in Zukunft und für die Zukunft wertvolle Talente verschwendet werden.
Für die jungen Sans-Papiers, die ihre Schulpflicht in der Schweiz absolviert haben, ist die Lehre oder die Berufsausbildung die logische Folge ihrer Schulbildung. Diese jungen Leute dürfen nicht für die rechtliche Situation ihrer Eltern bestraft werden.
Es ist erfreulich, dass der Ständerat angesichts der für den Arbeitsmarkt ungünstigen demographischen Entwicklung, deren Auswirkungen nach und nach spürbar werden, erkannt hat, dass es ein Unding ist, der Wirtschaft Talente und Kompetenzen vorzuenthalten, die bereits in der Schweiz vorhanden sind. Dies umso mehr als bekannt ist, dass die Schweiz einem Fachkräftemangel entgegensteuert und die EU eine ähnliche Entwicklung erwartet. Der Wettbewerb um qualifiziertes Personal zwischen den verschiedenen Ländern wird härter werden. Es wäre deshalb nicht nur ungerecht, den Jungen Sans-Papiers eine Lehre vorzuenthalten, sondern würde den Interessen der Wirtschaft und der Gesellschaft als Ganzes widersprechen.
Wie es auch die Debatte im Ständerat klar gemacht hat, ist es sinnvoller, den jungen Sans-Papiers eine berufliche Perspektive zu bieten als sie zu marginalisieren. Man schlägt damit zwei Fliegen auf einen Schlag: einerseits tut man etwas für die berufliche Nachfolge, andererseits beugt man der Delinquenz und Gewalt vor.