An der morgigen Lehrstellenkonferenz werden Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit der Bundesrätin Doris Leuthard das Thema Fachkräftemangel diskutieren. Travail.Suisse hat bereits letzte Woche auf eine wirksame Massnahme gegen den drohenden Fachkräftemangel hingewiesen: die Nutzung des Potenzials aller Jugendlicher und damit das aktive Vorgehen gegen die Diskriminierung Jugendlicher ausländischer Herkunft auf dem Lehrstellenmarkt. Mit www.zukunftstattherkunft.ch stellt Travail.Suisse den Lehrbetrieben ein Instrument für eine faire Lehrlingsselektion zur Verfügung.
Wer Lernende ausbildet, übernimmt nicht nur soziale Verantwortung gegenüber Jugendlichen, sondern tut damit auch etwas für die Zukunft seines Betriebs, seiner Branche und der Volkswirtschaft. Möglichst vielen Jugendlichen eine qualitativ gute Berufsausbildung zu geben ist das beste Mittel gegen einen drohenden Fachkräftemangel.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Jugendliche ausländischer Herkunft und mit ungewohnten ausländischen Namen bei der Lehrstellensuche diskriminiert werden. Dies obwohl sie oft wichtige Auswahlkriterien wie gute Schulleistungen, genügende Sprachkenntnisse und gutes Sozialverhalten erfüllen. Zu oft werden wegen Vorurteilen und Ängsten Lehrstellen nur mit Schweizer Jugendlichen – oder wenn keine gefunden werden – gar nicht besetzt. Das bedeutet, dass Betriebe heute freiwillig auf das Potenzial geeigneter Jugendlicher verzichten. Eine volkswirtschaftliche Ressourcenverschwendung sondergleichen!
Travail.Suisse hat bereits letzte Woche ein aktives Vorgehen gegen die Diskriminierung Jugendlicher ausländischer Herkunft gefordert und mit www.zukunftstattherkunft.ch ein Arbeitsinstrument für Lehrbetriebe für eine faire Lehrlingsselektion vorgestellt. Travail.Suisse fordert die Berufs- und Branchenverbände sowie Bund und Kantone auf, innovative Projekte wie www.zukunftstattherkunft.ch bei den Lehrbetrieben zu propagieren und in bestehende Informationsangebote zu integrieren. Von Bund und Kantonen erwartet Travail.Suisse zudem eine Vorbildfunktion, indem diese sich für die eigene Ausbildungstätigkeit eine Quote von mindestens 25 Prozent Lehrverträgen mit Jugendlichen ausländischer Herkunft vorgeben.