Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert, dass in den nächsten drei Jahren je mindestens 5’000 neue Lehrstellen geschaffen werden. Bereits ausbildende Betriebe sollen dazu bewogen werden, zusätzliche Lehrstellen anzubieten. Für jede zusätzliche Stelle sollen sie jährlich mindestens 10’000 Franken erhalten. Diese Forderung hat Travail.Suisse im Rahmen der heute in Luzern stattfindenden Lehrstellenkonferenz beim Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) eingegeben.
Der Lehrstellenbarometer vom August 2005 zeigt: Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt hat sich noch einmal verschärft. Die bisherigen Anstrengungen zur Schaffung neuer Lehrstellen genügen nicht. Weitere Massnahmen und Ideen sind absolut notwendig, damit allen Jugendlichen eine berufliche Perspektive geboten werden kann. Diese Massnahmen müssen sofort ergriffen und realisiert werden können. In den nächsten drei Jahren (2006, 2007 und 2008) müssen je mindestens 5’000 zusätzliche Lehrstellen vergeben werden können.
10’000 Franken für jede zusätzliche Lehrstelle
Travail.Suisse schlägt in diesem Zusammenhang vor, bereits heute ausbildende Betriebe zu motivieren, in den nächsten drei Jahren zusätzliche Lehrstellen anzubieten. Für jede zusätzliche Lehrstelle sollen sie jährlich mindestens 10’000 Franken erhalten. Weil sich dieser Vorschlag an ausbildungsbewährte Betriebe richtet, kann er schnell und ohne den Aufbau neuer, teurer Strukturen umgesetzt werden. Zudem müssen diese Lehrstellen auch nicht langfristig erhalten werden. Angesichts der demografischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass ab etwa 2010 die Anzahl der Lehrstellensuchenden sukzessive wieder abnehmen wird.
Travail.Suisse begrüsst im Weiteren den Vorschlag des BBT, die bisher verfolgten Massnahmen weiterzuführen und auszubauen. Dazu gehören insbesondere die Lehrstellenförderung durch sogenannte „Klinkenputzer“ sowie der Aufbau von Lehrvertriebsverbünden. Nach Ansicht von Travail.Suisse müssen sich zwei Personen im BBT voll dem Ausbau dieser Massnahmen widmen. Travail.Suisse fordert zudem dem Bundesrat auf, die vom National-rat überwiesene Motion, wonach die Lehrlingsausbildung als Vergabekriterium für öffentliche gelten soll, so schnell als möglich umzusetzen.