Der Vorstand von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden, hat heute entschieden, den Gegenvorschlag zur Abzockerinitiative zu unterstützen. Der Gegenvorschlag führt rascher zum Ziel und ist inhaltlich kohärenter. Mit der Initiative selbst beginnt hingegen der lange Weg durchs Parlament von vorn, die Vorschriften sind teilweise widersprüchlich und die Umgehungsgefahr gross.
An seiner heutigen Sitzung hat sich der Vorstand von Travail.Suisse mit der Abzockerinitiative und dem indirekten Gegenvorschlag dazu befasst. Er hat dabei anerkannt, dass im Bereich der Aktionärsrechte Nachholbedarf besteht und die Initiative notwendig war, um Verbesserungen zu erreichen. Der grosse Vorteil des Gegenvorschlags besteht jedoch darin, dass dieser bei einer Annahme sofort in Kraft tritt, während bei der Initiative erneut ein langwieriger Gesetzgebungsprozess beginnt. Zudem ist der Gegenvorschlag kohärenter und die Initiative in einigen Punkten sehr rigide. Deshalb hat der Vorstand von Travail.Suisse entschieden, den Gegenvorschlag zu unterstützen und die Initiative abzulehnen.
Arbeitnehmende anstatt Aktionäre stärken
Sowohl die Initiative wie der Gegenvorschlag sind auf die Stärkung der Aktionärsrechte ausgerichtet und gehören insofern nicht zum Kerngeschäft von Travail.Suisse. Zudem ist der Effekt auf die Löhne – sowohl in der Teppichetage und erst recht bei der Belegschaft – als bescheiden einzuschätzen. Travail.Suisse wird sich deshalb weiterhin vor allem für die Stärkung der Arbeitnehmenden einsetzen. Dazu muss einerseits mit einer angemessenen Personalvertretung im Verwaltungsrat das Lohnkartell der Manager aufgebrochen werden und andererseits sind die Löhne der Arbeitnehmenden mit branchenweiten und regionalen Mindestlöhnen in der ganzen Schweiz zu schützen.