Während Novartis in Basel 760 Stellen abbauen will und ein weiterer Stellenabbau nur durch Zugeständnisse der Mitarbeiter und Steuererleichterungen des Kantons Waadt verhindert werden konnte, bezieht die Chefetage wieder deutlich mehr als in früheren Jahren. Joseph Jimenez, der CEO von Novartis, verdient unglaubliche 261-mal mehr als ein Arbeiter mit dem tiefsten Lohn in seinem Unternehmen. Damit hat sich diese Lohnschere um 19% im Vergleich zum Vorjahr geöffnet.
Obwohl bei der GV im letzten Februar 38% der Aktionäre das Vergütungssystem nicht goutiert haben, steigen die hohen Löhne dieses Jahr noch mehr an. Der Vergütungsausschuss verlässt sich offensichtlich darauf, dass die „Say-on-Pay“-Abstimmung nur konsultativen Charakter hat und voraussichtlich erst im Jahre 2014 das nächste Mal durchgeführt wird.
261 Jahre Arbeit für einen Jahreslohn von Jimenez
Der CEO der Novartis erhielt im Jahr 2011 ein Einkommen von 15’722’386 Franken. Das sind 22% mehr als im Vorjahr. Ein Mitarbeiter mit dem branchenüblichen Tiefstlohn von 4600 Franken pro Monat müsste 261 Jahre arbeiten, um den gleichen Lohn zu erhalten. Solche enormen Differenzen können weder durch Leistung noch Verantwortung gerechtfertigt werden. Die Schere zwischen dem durchschnittlichen Lohnaufwand für die übrigen Geschäftsleitungsmitglieder und dem tiefsten Lohn stieg um 10% auf 1: 91.
Vasella erhält 900’000 Franken pro Sitzung
Auch dem Verwaltungsrat werden enorme Summen ausbezahlt. Der Verwaltungsratspräsident Daniel Vasella erhält über 13 Millionen Franken, was 224-mal dem branchenüblichen Mindestlohn entspricht. Damit bleibt er besser bezahlt als viele CEO’s. Im Geschäftsbericht wird ausgewiesen, dass Vasella an 15 Sitzungen pro Jahr teilnimmt. Daraus ergibt sich eine Entschädigung von 900’000 Franken pro Sitzung.
Zu Gute gehalten werden kann Novartis die Verbesserung der Darstellung und Transparenz im Geschäftsbericht. Dies legitimiert jedoch keineswegs eine weitere Öffnung der Lohnschere.