Seit 2002 kennen die Managersaläre bei der Swisscom grundsätzlich nur eine Richtung: Nach oben. Gegen diesen Trend kontrastiert die sonstige Lohnentwicklung beim ehemaligen Staatsbetrieb. Der Mindestlohn wurde seit fünf Jahren nicht mehr angehoben und die Lohnverhandlungen im 2009 sowie im 2010 standen jeweils kurz vorm Scheitern. In diesem Licht ist die immer grösser werdende Lohnschere nicht zu rechtfertigen.
Swisscom hat im letzten Jahr den Umsatz knapp halten können, aber sieben Prozent weniger Gewinn erwirtschaftet als noch 2009. Besonders Fastweb hat das Jahresergebnis im letzten Jahr negativ beeinflusst. Paradoxerweise erhielten die Konzernleitungsmitglieder im Schnitt trotzdem 85’786 Franken mehr Bonus, womit sich der Trend hin zu grösseren Managersalären fortsetzt. Daraus resultiert eine Lohnschere, die sich immer weiter öffnet. Für Travail.Suisse ist das eine besorgniserregende Entwicklung.
Mehr Lohn für die Konzernleitung
Obwohl der Gewinn 2010 um sieben Prozent zurückging, erhielt CEO Carsten Schloter 78’000 Franken mehr Bonus, wodurch sich die Lohnschere von 1 zu 40 auf 1 zu 42 öffnete. Damit ist die CEO-Vergütung 36 Prozent höher wie noch 2002. Im Schnitt verdiente ein Konzernleitungsmitglied gar 56 Prozent mehr als 2002. In Relation mit dem Mindestlohn ergibt das für das Geschäftsjahr 2010 eine Lohnschere von 1 zu 25. Das sind neun Prozent mehr als die 1 zu 23 im Jahre 2009.
Harzige Lohnverhandlungen
Im Gegensatz zu den Salären der Teppichetage tut sich die Swisscom allerdings mit Lohnerhöhungen fürs Personal schwer. Bei den Lohnverhandlungen im 2009 schien ein Gang vors Schiedsgericht unausweichlich. Im letzten Moment konnten sich die Sozialpartner auf eine Lohnerhöhung von 1.3 Prozent (0.8 individuell und 0.5 Prozent generell) einigen. Zum Vergleich: CEO Schloters Vergütung stieg zur selben Zeit um 4.4 Prozent.