Die Konzernleitungsmitglieder von Nestlé verdienten 2010 im Schnitt deutlich mehr als noch 2009. Die Managerlohnstudie von Travail.Suisse zeigt: Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort und die Lohnschere öffnet sich immer mehr.
Das vergangene Jahr lief gut für Nestlé. Der Umsatz blieb stabil und der Verkauf der letzten Beteiligungen am Augenmittelhersteller Alcon bescherte dem Nahrungsmittelmulti einen Rekordgewinn von 34 Milliarden Franken. In der Folge hat sich die Lohnschere im Vergleich zu 2009 zum Teil sprunghaft geöffnet.
236 Jahre Arbeit für die CEO-Vergütung
CEO Paul Bulcke verdient immer noch weniger als sein Vorgänger, VRP Peter Brabeck-Letmathe, doch er holt nach und nach auf. 2010 ist die CEO-Vergütung auf nunmehr 12.4 Millionen Franken geklettert, woraus eine um 7 Prozent grössere Lohnschere von 1 zu 236 resultiert. Das ist deutlich weniger als der traurige Rekord von 1 zu 416 aus dem Jahre 2007. Trotzdem müsste eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter mit dem Tiefstlohn sage und schreibe 236 Jahre arbeiten, um gleich viel zu verdienen.
Konzernleitung: Trend setzt sich fort
Im Schnitt verdiente ein Konzernleitungsmitglied 4.4 Millionen Franken, womit sich die Lohnschere 2010 auf 1 zu 84 öffnete. Nur 2006 war die Relation zwischen dem durchschnittlichen Salär eines Konzernleitungsmitglieds und dem Tiefstlohn noch höher. Die Managerlohnstudie von Travail.Suisse offenbart bei der Konzernleitung von Nestlé einen Trend hin zu einer grösseren Lohnschere. Diese Entwicklung ist alarmierend.