Der letztjährige Gewinner der „Travail.Suisse-Lohnschere“ hat den Kurs geändert: Nachdem sich die Lohnschere bei der ABB 2008 massiv geöffnet hatte, schliesst sie sich in diesem Jahr um fast 70 Prozent. Ein Teil des Rückgangs lässt sich durch die wegfallende Antrittsentschädigung von CEO Joe Hogan erklären.
Noch vor einem Jahr hat sich die Lohnschere bei der ABB um 70 Prozent geöffnet. Dies brachte dem Elektronikkonzern die zweifelhafte Ehre als Gewinner der „Travail.Suisse-Lohnschere“ ein. 2009 hat sich das Blatt gewendet: Die Lohnschere bei der ABB schliesst sich deutlich.
Lohnschere schliesst sich um 69 Prozent
So hat sich die Lohnschere zwischen dem ABB-CEO Joe Hogan und seinen Angestellten zum Tiefstlohn um 69 Prozent geschlossen. 2008 betrug das Verhältnis 1:427, 2009 noch 1:133. Das ist zwar immer noch zu viel, der Rückgang ist aber bemerkenswert. Und nicht nur Hogans Lohn ist gesunken, sondern auch die Entschädigungen der anderen Konzernleitungsmitglieder. Während ein Konzernleitungsmitglied 2008 noch durchschnittlich 7 Mio. Franken verdiente, waren es 2009 noch 3 Mio. Ein Rückgang um 53 Prozent! Die Entschädigungen der Verwaltungsräte sind indessen konstant geblieben.
Langfristige Entwicklung?
Ein Teil dieser rückläufigen Entwicklung bei den Managerlöhnen kann mit dem Antrittsbonus von Joe Hogan erklärt werden. Dieser wurde 2008 ausbezahlt und betrug über 10 Mio. Franken. Allerdings sank Hogans Gehalt darüber hinaus um weitere 4 Mio. Franken. Auffällig ist ausserdem, dass sich der Anteil der variablen Vergütungen an den Gesamtentschädigungen der Konzernleitung verringert hat: Von durchschnittlich 63 Prozent im Jahr 2008 auf 52 Prozent im letzten Jahr. Bleibt abzuwarten, ob sich diese Entwicklung als langfristig erweist.