Vier Monate war Joe Hogan 2008 für die ABB tätig. Vier Monate, für die er insgesamt 19.2 Millionen Franken erhielt. 13.5 Millionen davon gar bereits vor Stellenantritt in Form eines überaus üppigen Antrittsbonus. Doch nicht nur Hogan konnte 2008 richtig abkassieren. Der Lohn pro Konzernleitungsmitglied stieg um unglaubliche 70 Prozent an. Travail.Suisse, die unabhängige Dachorganisation der Arbeitnehmenden, berechnet zur heutigen Generalversammlung der ABB die Lohnscheren zwischen dem Tiefstlohn und den Löhnen der Top-Manager des Konzerns.
Seit September 2008 hat die ABB mit Joe Hogan einen neuen CEO. Für Hogan hat sich diese neue Stelle bereits vor Arbeitsbeginn bezahlt gemacht, denn die ABB vergoldete ihm den Stellenwechsel mit einem Antrittsbonus (auch als Golden Hello bekannt) von über 13.5 Millionen Franken. Insgesamt erhielt Hogan für die 4 Monate, die er 2008 für die ABB tätig war, 19.2 Millionen Franken. Die von Travail.Suisse berechnete Lohnschere zwischen dem tiefsten Lohn und dem Lohn von Hogan weist ein Verhältnis von unglaublichen 1: 427 auf.
Im Fahrtwind von Hogan konnten aber auch die restlichen Mitglieder der Konzernleitung der ABB kräftig zulegen. Der Durchschnittslohn stieg um 70 Prozent auf 7.1 Millionen Franken, die daraus resultierende Lohnschere weist ein Verhältnis von 1: 158 auf. Seit 2002 hat sich diese Lohnschere somit um 264 Prozent geöffnet, das Verhältnis zwischen Tiefst- und Höchstlohn gar um 478 Prozent. Lohnexzesse im Management sind also bei weitem nicht nur ein Problem der Finanz- oder der Pharmabranche, auch die MEM-Industrie ist an vorderster Front mit dabei.