Die Aussage von Daniel Vasella, bei der aktuellen Diskussion über die Managerboni handle es sich um Populismus pur, greift zu kurz. Travail.Suisse zeigt seit dem Jahr 2002 mit der Managerlohnstudie, dass die explodierenden Managerlöhne und damit verbunden die sich öffnende Lohnschere ein ernsthaftes Problem sind. Die Finanzkrise trägt einzig dazu bei, den Prozess für die Einführung neuer Regulierungen zu beschleunigen.
Das fehlte uns gerade noch: Daniel Vasella, der Novartis-CEO und -Verwaltungspräsident in Personalunion, meldet sich zu Wort und bezeichnet die aktuelle Diskussion über Managerboni als Populismus pur. Er täte besser daran, sich still zu verhalten. Denn die exorbitanten Managerlöhne sind seit Langem ein ernsthaftes Problem, und nicht erst seit der Finanzkrise.
Explodierende Managerlöhne: seit Jahren ein ernsthaftes Problem
Die Managerlohnstudie von Travail.Suisse zeigt jahrjährlich, auf welche unverschämte Weise die Entschädigungen in der Teppichetage explodieren. So hat Herr Vasella im Jahr 2002 20.2 Mio. Franken erhalten, im Jahr 2007 waren es bereits 34.8 Mio Franken. Die Lohnschere öffnete sich damit um 72 Prozent. Im Jahr 2007 verdiente der Novartis-Boss unfassbare 643mal mehr als sein Angestellter mit dem Tiefstlohn.
Das Salär des ehemaligen UBS-Verwaltungsratspräsidenten Marcel Ospel betrug im Jahr 2002 12.6 Mio. Franken, im Jahr 2006 26.6 Mio. Franken. Die Lohnschere hat sich innert fünf Jahren um 96 Prozent, von 1: 282 auf 1: 554 geöffnet. [1]
Zurück zu Fixlöhnen und Arbeitnehmervertretung im Verwaltungsrat
Im Lichte der Finanzkrise sind die Forderungen von Travail.Suisse aktueller denn je: Zurück zu Fixlöhnen im Management und eine Arbeitnehmervertretung im Verwaltungsrat beziehungsweise im Compensation Comittee. Denn eines ist klar: Wer mit Freiheiten nicht umgehen kann, dessen Freiheit wird eingeschränkt: Jetzt kommen die Regulierungen, die kommen müssen.
1 Managerlohnstudie auf www.travailsuisse.ch