Die Kluft zwischen den Löhnen der Topmanager und jenen der normalen Arbeit-nehmer wird nicht kleiner. Im Gegenteil. Immer deutlicher zeigt sich, dass die Topmanager in einer eigenen Welt mit eigenen Regeln leben, wo Leistung, Fleiss und Anstand keine Rolle mehr spielen. So sind denn auch Lohnerhöhungen von über 20 Prozent in diesem Umfeld gang und gäbe.
Travail.Suisse, die Dachorganisation der Arbeitnehmenden, hat heute die Resultate ihrer Managerlohnstudie präsentiert. Auch in diesem Jahr weisen die Managerlöhne im Sample von 28 Schweizer Unternehmen ganz klar in eine Richtung: steil nach oben. Lohnerhöhungen von über 10 Prozent sind die Regel, Lohnerhöhungen von über 20 Prozent keine Seltenheit – von Mässigung weit und breit keine Spur.
Helvetia Patria erhält die „Travail.Suisse-Lohnschere 2007“
Die Travail.Suisse-Lohnschere wird jeweils an das Unternehmen verliehen, in dem sich die Lohnschere zwischen dem tiefsten Lohn und dem durchschnittlichen Lohn für ein Konzernleitungsmitglied am weitesten geöffnet hat. Dieses Jahr führt die Helvetia Patria mit einer Lohnscherenöffnung von 69 Prozent die Rangliste an und tritt somit die Nachfolge der Oerlikon, dem letztjährigen Gewinner, an. Wie bereits im letzten Jahr ist somit auch dieses Jahr der Gewinner nicht unter den üblichen Verdächtigen zu finden, sondern inmitten bisher unbescholtener Unternehmen.
Travail.Suisse präsentiert das „Kartell der Lohnhaie“
Wenn es um Managerlöhne geht, kann längst nicht mehr von freiem Markt und Lohn-Wettbewerb gesprochen werden, sondern von einem Kartell der Lohnhaie, einer eigenen Kaste von Managern fern der Realität der Arbeitnehmenden. Travail.Suisse listet all jene Manager auf, deren Lohn den Tiefstlohn in ihrem Unternehmen um mindestens das Hun-dertfache übersteigt. Die 55 Topmanager aus 12 Unternehmen zeigen mehr als deutlich, dass sich Lohnexzesse nicht nur auf einzelne schwarze Schafe konzentrieren, sondern dass im Windschatten der bekannten Abzocker ganze Konzernleitungen nahezu unbemerkt ebenfalls im grossen Stil absahnen.