Der Swatch-Gruppe geht es wirtschaftlich gut. 2007 war ein weiteres starkes Jahr für den Bieler Uhrenkonzern. Zustande kommt der Gewinn von 1.2 Milliarden Franken aber nicht zuletzt auch wegen skandalös tiefen Löhnen für den einfachen Angestellten. Nicht von der Misere betroffen sind die Manager, deren Entschädigungen steigen weiterhin munter an. So hat sich die Entschädigung pro Konzernleitungsmitglied seit 2002 mehr als verdoppelt.
2002 lag die durchschnittliche Entschädigung pro Konzernleitungsmitglied noch bei 0.8 Millionen Franken. Nur 6 Jahre später beträgt die Entschädigung pro Konzernleitungsmitglied bereits 1.7 Millionen Franken, eine Zunahme von 103 Prozent. Damit verdient ein Konzernleitungsmitglied bei Swatch 40mal mehr als ein einfacher Angestellter.
Gutgehen lässt es sich auch die Familie Hayek. Vater Nicolas G. Hayek kassierte als exekutiver Verwaltungsratspräsident 2.5 Millionen Franken, 37 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Entschädigung für seinen Sohn Nick Hayek wurde dieses Jahr erstmals ausgewiesen. Seine 5.6 Millionen Franken Lohn sind 133mal höher als der Mindestlohn. Ein weiterer Rekordwert für Swatch.
Gerade die Mindestlöhne in der Uhrenindustrie sind ein Ärgernis. Es gibt keinen national verbindlichen Mindestlohn, sondern regional ausgehandelte Mindestlöhne, deren Höhe auf äusserst tiefem Niveau beträchtlich schwankt. So beträgt dieser Mindestlohn im Tessin 2’400.- im Monat. In dem für Swatch wichtigen Standortkanton Neuenburg waren es 3’300.- brutto pro Monat. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, es ist Zeit, dass die Uhrenindustrie auch die Mitarbeitenden am Erfolg partizipieren lässt.