Nachdem Clariant 2006 durch den Rückzug von Verwaltungsratspräsident Roland Lösser aus der operativen Geschäftsleitung endlich für eine saubere Trennung der Organe gesorgt hatte, scheint sich nun auch bei der Lohnschere eine Entspannung abzuzeichnen.
Auf den ersten Blick scheint bei Clariant die Vernunft zurückgekehrt zu sein, alle von Travail.Suisse ausgewiesenen Lohnscheren schliessen sich um zwischen 13% bis 22%. Soweit die guten Nachrichten.
Wie nachhaltig diese Kürzungen wirklich sind, wird sich erst in den nächsten Jahren zeigen. So beinhaltet die 2006 als höchste Entschädigung ausgewiesene Zahlung an Roland Lösser Entschädigungen als CEO wie auch als Verwaltungsrat1. Die höchste Entschädigung für 2007 aber weist nur das Salär von CEO Jan Secher aus. Ein wesentlicher Teil der „Lohnkürzung“ geht somit auf das Konto der Entflechtung der Ämter bei der Clariant. Wie viel von dieser Lohnkürzung in den nächsten Jahren noch zu sehen sein wird, bleibt abzuwarten.
Den Gürtel sicherlich nicht enger schnallen mussten die drei ausgetretenen Mitglieder der Konzernleitung. Die Abgangsentschädigung beträgt insgesamt 4.02 Millionen Franken. Dies ist besonders stossend wenn man bedenkt, dass eines der Konzernleitungsmitglieder für gerade mal drei Monate auf der Lohnliste stand.