Der grösste Lebensversicherer der Schweiz ist in ruhige Gewässer zurückgekehrt. Der Gewinn nimmt 2005 zum zweiten Mal tüchtig zu. Auch die Entschädigungen des Topmanagements befinden sich im stetigen Aufwind. Da die Löhne der Belegschaft mit dieser Entwicklung nicht mithalten können, öffnet sich die Lohnschere weiterhin.
Die Swisslife hat die Krise überstanden. Nach 624 Mio. im Jahr 2004 hat sie ihren Gewinn im Jahr 2005 auf 874 Mio. gesteigert.
Konzernleitung mit 25 Prozent mehr Salär
Der Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig hat seine Entschädigung um 4.4 Prozent von 600’000 auf 630’000 Franken gesteigert. Beim CEO Rolf Dörig sind es bereits 8.5 Prozent von 3.18 auf 3.45 Millionen Franken. Und die Konzernleitung hat ihre durchschnittliche Entschädigung gleich um satte 25 Prozent von 1.5 auf 1.85 Millionen Franken angehoben.
Lohnschere öffnet sich weiter auf 71 : 1
Obwohl die Steigerung des Salärs von CEO Rolf Dörig mit plus 8.5 Prozent im Vergleich zu anderen Firmen nicht exorbitant ausfällt, liegt sie natürlich deutlich über den Steigerungsraten der „normalen“ Gehälter und des Mindestlohnes bei Swisslife. Die Lohnschere hat sich deshalb im letzten Jahr von 66 : 1 auf 71 : 1 geöffnet.
Lohnschere schliessen – gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen
Insbesondere die Entwicklung der Lohnschere ist besorgniserregend. Während grosse Lohnunterschiede je nach Branche und Tätigkeitsgebiet einer Unternehmung wohl akzeptiert werden müssen, ist eine stetig steigende Ungleichheit inakzeptabel. Gerade in ruhigen Zeiten bestünde für das Management von grossen Unternehmen die Möglichkeit, mit einer geeigneten Lohnpolitik zur Schliessung der Lohnschere beizutragen und damit ihren Teil der gesellschaftlichen Verantwortung wahrzunehmen.