Das Salär von UBS-CEO Marcel Ospel ist auch 2005 ungebremst gewachsen. Wie bereits 2004 stieg die Entschädigung um mehr als 13 Prozent. Innert dreier Jahre hat Marcel Ospel sein Salär verdoppelt. Und wenn sich jemand Sorgen macht über diese Entwicklung, dann wird er von Ospel als populistisch und unverantwortlich gebrandmarkt. Eine Frechheit sondergleichen.
Die UBS floriert. Davon zeugen die hohen Löhne. Sogar der Mindestlohn bewegt sich in der Höhe von 80’000 Franken und liegt damit weit über dem schweizerischen Durchschnittslohn. Trotzdem ist das, was sich in Bezug auf das Salär an der Spitze der UBS abspielt, ein Trauerspiel.
Doppelter Lohn für CEO innert dreier Jahre – Lohnschere von 1:170 auf 1:302
Das Salär von CEO Marcel Ospel ist auch 2005 um mehr als 13 Prozent auf über 24 Mio. gestiegen. Noch 2002 betrug die Entschädigung 12.5 Mio. Franken. Das bedeutet, dass Marcel Ospel sein Salär innert dreier Jahre verdoppeln konnte. Heute verdient er 12’500 Franken pro Stunde, das ist ungefähr das doppelte des Mindestlohnes pro Monat bei der UBS. Die Lohnschere hat im letzten Jahr nun auch bei der UBS die 300er Marke durchbrochen und beträgt neu 1:302. Für diese Entwicklung an der Spitze der UBS gibt es schlicht keine nachvollziehbare Rechtfertigung mehr.
Frechheit oder Realitätsverlust?
In den Medien bezeichnet Ospel die begreiflichen Sorgen von Nationalrat Johann Schneider-Amann über auseinanderklaffende Löhne als unverantwortlich. Mit seinem Geschwätz über die Bedeutung hoher Löhne – das er ja vor allem auch auf sich selbst bezieht – zeigt Ospel, dass er sich seiner privilegierten Lage offenbar nicht bewusst ist und von den sozialen Verhältnissen in der Schweiz keine Ahnung hat. Für Travail.Suisse sind solche Aussagen entweder eine Frechheit oder ein Zeichen von fortgeschrittenem Realitätsverlust. Es stellt sich fast die Frage, ob auch ein Lohnrausch früher oder später ins Delirium führt.