Die Ruag macht auch im sechsten Jahr nach ihrer Gründung Gewinn. Dies scheint Anlass genug zu sein, die Entschädigung des Konzernchefs um 100’000 Franken zu erhöhen. Während Toni Wicki einen Salärsprung von 17 Prozent macht, musste sich die restliche Belegschaft mit einer Lohnerhöhung von 1.6 Prozent auf Anfang 2005 begnügen. Dies ist umso weniger verständlich, als es sich bei der Ruag um einen Betrieb handelt, der zu hundert Prozent dem Bund gehört.
Die Ruag, im Jahr 1999 gegründet und zu hundert Prozent im Besitz des Bundes bzw. des Steuerzahlers, ist auf dem Weg zum international tätigen Rüstungs- und Technologiekonzern. Das Firmenergebnis ist stabil, die Eidgenossenschaft erhält eine Dividende von 7 Millionen Franken.
Konzernchef und Geschäftsleitung kriegen saftige Gehaltserhöhung
Im vergangenen Jahr hat der Konzernchef sein Salär um 100’000 Franken bzw. 17 Prozent erhöhen können. Die Entschädigungen der einzelnen Konzernleitungsmitglieder stiegen durchschnittlich um 13 Prozent. Demgegenüber nimmt sich das Resultat der Lohnrunde 2005 von 1.6 Prozent für die restliche Belegschaft bescheiden aus.
Steigende Lohnschere in Bundesbetrieb
Damit hat sich das Verhältnis des Höchstlohns (jährlich 700’000 Franken) zum Tiefstlohn (jährlich 42’000 Franken) von 14 : 1 auf 17 : 1 erhöht. Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, ist der Meinung, dass es in einem Betrieb mit dem Bund als Alleinaktionär nicht sein darf, dass sich die Lohnschere weiter öffnet. Es ist auch nicht einzusehen, warum der Konzernchef der Ruag knapp doppelt so viel verdienen soll wie ein Bundesrat.
Frauen: Rettung durch Myriam Meyer Stutz, Leiterin der Ruag Aerospace
Frauen waren bis anhin weder in der Konzernleitung noch im Verwaltungsrat vertreten. Dies wird sich mit dem Eintritt von Myriam Meyer Stutz, Leiterin der Ruag Aerospace, im August dieses Jahres ändern. Damit unterscheidet sich der Betrieb in Bundeshand wenigstens bezüglich der Geschlechterzusammensetzung nicht mehr vom Bundesrat.