Der unter den Erwartungen liegende Jahresgewinn der Ciba Spezialitätenchemie schlägt sich, wenn auch in bescheidenem Ausmass, im Salär des CEO und Verwaltungsratspräsidenten Armin Meyer nieder. Er kriegt hunderttausend Franken weniger als im Vorjahr. Dennoch verdienen die einzelnen Geschäftsleitungsmitglieder mehr als im 2003. Am meisten blutet die Belegschaft in der Schweiz: Durch Umstrukturierungen werden in den Jahren 2004 und 2005 rund 10 Prozent der Arbeitsplätze abgebaut.
Das gestern an der Generalversammlung präsentierte Jahresergebnis der Ciba von 344 Millionen Franken lässt bei den Anlegern Wünsche offen.
Verhältnis Höchst- zu Tiefstlohn reduziert auf 1 : 60
Das unter den Erwartungen liegende Konzernergebnis beeinflusst das in Frankenbeträgen ausgewiesene Jahressalär von Armin Meyer. Der CEO und Verwaltungsratspräsident in Personalunion verdient im Jahr 2004 rund 100’000 Franken weniger als im Vorjahr. Damit reduziert sich sein Jahressalär um 4.5 Prozent auf nach wie vor stattliche 2.4 Millionen Franken. Ausgehend von dem in der Ciba-SC tiefstmöglichen Lohn von 40’000 Franken sank somit die Lohnschere von 1: 63 auf 1: 60.
Pro-Kopf-Salär der Geschäftsleitung steigt dennoch
Doch auf den zweiten Blick sieht alles anders aus: Durchschnittlich konnten sich die einzelnen Geschäftsleistungsmitglieder über eine Lohnerhöhung von 8.4 Prozent im letzten Jahr freuen. Wie das? Die Gesamtsalärsumme blieb mit 8.2 Millionen Franken ungefähr konstant. Die Geschäftsleitung verkleinerte sich hingegen von neun auf acht Personen. Anzufügen ist, dass in dieser Darstellung die 56’000 Aktien zuhanden der Geschäftsleitung nicht mit einbe-rechtet sind. Das macht zum Kurswert vom 3. März 2005 nochmals zusätzlich 4.5 Millionen Franken.
Zehn Prozent Stellen abgebaut in zwei Jahren
Im vergangenen Jahr baute die Ciba in der Schweiz rund 70 Stellen ab. Im laufenden Jahr kommen weitere 300 dazu. Damit reduziert sich der Personalbestand in der Schweiz um rund 10 Prozent. Einmal mehr begleicht die Belegschaft die Rechnung, während die Konzernleitung ungeschoren davon kommt. Diese Kombination ist inakzeptabel.
Travail.Suisse, die Dachorganisation der Arbeitnehmenden, fordert das Ende dieser kurzsichtigen und dem schweizerischen Arbeitsmarkt schädlichen Geschäftpolitik.