Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden, ist klar: In Sachen Managerlöhne haben die Selbstregulierung der Wirtschaft und die Politik total versagt. Die 1:12 Initiative ist eine berechtigte Antwort auf die ungebrochene Selbstbedienungsmentalität in der Chefetage. Travail.Suisse ist über deren schroffe Ablehnung durch den Bundesrat enttäuscht.
Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband von 170’000 Arbeitnehmenden untersucht seit 2002 die Entwicklung der Lohnschere in 27 Schweizer Unternehmen.
Ungebremster Bonirausch
Fakt ist: Die Löhne in den Chefetagen sind explodiert. Im Jahr 2002 lagen acht der untersuchten Firmen noch unter dem Verhältnis 1:12. Im Jahr 2010 war es nur gerade noch eine Unternehmung, die haargenau dieser Forderung entsprach1. Demgegenüber stieg die Zahl der Manager, die mindestens 100 Mal mehr verdienen als ihre Mitarbeitenden, auf 46. Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Lohnexzesse der Manager ungebrochen.
Totalversagen von Politik und Selbstregulierung
Die Selbstregulierung der Wirtschaft, um die Gier der Manager zu bändigen, hat versagt. Auch die Politik zeigt seit Jahren nur ihre eklatante Unfähigkeit, griffige Regelungen einzuführen. Die Hoffnung, dass die Vernunft einkehrt und es eine Rückkehr der guten alten Zeiten gibt, ist naiv. Für Travail.Suisse ist die 1:12 Initiative eine berechtigte Antwort auf so viel Unverschämtheit und Politikversagen.