Die Verbände von Travail.Suisse beurteilen die Resultate von 2 bis 4 Prozent nominal je nach Branche als bescheiden bis zufriedenstellend. Die Lohnerhöhungen sind wichtig für die Schweizer Wirtschaft. Sie stützen den privaten Konsum und ermöglichen der sich abschwächenden Konjunktur eine sanfte Landung. Elementare Bedeutung für die Wirtschaft und die Arbeitnehmenden in der Schweiz hat die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit vom nächsten Februar.
Die hohe Teuerung, grosser Lohnnachholbedarf und Unternehmen, die in den letzten vier Jahren Hochkonjunktur sich ein Reservepolster aufbauen konnten, führten zur Forderung nach substantiellen Lohnerhöhungen. Doch im Soge der Finanzkrise schwächte sich die Weltkonjunktur innert kürzester Zeit stark ab und erschwerte die Lohnverhandlungen.
Lohnerhöhungen stützen den privaten Konsum und lassen Konjunktur sanft landen
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Umwälzungen sind die erzielten Resultate von 2 bis 4 Prozent Lohnerhöhung fürs nächste Jahr zufriedenstellend. Mit einer für 2009 erwarteten Teuerung von 1.4 Prozent bedeuten die Lohnabschlüsse für 2009 eine mehr oder weniger substantielle Reallohnerhöhung. Diese ist wichtig, sie stärkt den privaten Konsum und damit die Binnenkonjunktur. Positiv zu vermerken gilt, dass wieder vermehrt generelle Lohnerhöhungen und für tiefere Löhne Sockelbeiträge ausgehandelt werden konnten.
Ausblick 2009: Konjunkturabschwächung und Abstimmung Personenfreizügigkeit
Die Schweiz wird im nächsten Jahr mit einer Konjunkturabschwächung zu kämpfen haben. Aber wirtschaftlich einschneidender, weil nicht konjunktureller, sondern struktureller Natur ist die Abstimmung über die Personenfreizügigkeit vom 8. Februar 2009.
Für die Arbeitnehmenden sind die flankierenden Massnahmen besonders wichtig. Ein Wegfall der flankierenden Massnahmen wäre insbesondere bei einer Abkühlung der Kon-junktur katastrophal. Wissen wir doch alle, dass bei steigenden Arbeitslosenzahlen der Druck auf die Arbeitsbedingungen steigt. Ohne Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten müssten wir einer Verwilderung der Arbeitsbedingungen tatenlos zusehen.