Wichtiges Zeichen für die Krisenverlierer
Der Bundesrat hat heute beschlossen, besonders von der Covid-Krise betroffene Unternehmen und Personen zusätzlich zu unterstützen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, begrüsst sowohl die Verdoppelung der Mittel für die Härtefälle als auch die Übernahme der Kosten in der Arbeitslosenversicherung durch den Bund. Sehr wichtig ist auch die Ausdehnung der Taggelder für arbeitslose Personen, um eine Aussteuerungswelle innert kürzester Zeit zu verhindern. Der Bundesrat folgt hier zumindest teilweise einer klaren Forderung von Travail.Suisse.
Durch die Ausdehnung und Verlängerung der Kurzarbeit konnte bis jetzt ein sprunghaftes Ansteigen der Arbeitslosenzahlen verhindert werden. Dennoch sind aktuell beinahe 50‘000 Personen mehr arbeitslos als vor Ausbruch der Krise. Bei Stellenverlust wieder eine Stelle zu finden ist momentan äusserst schwierig - die Anzahl Langzeitarbeitsloser hat sich in den letzten Monaten mehr als verdoppelt. „In einer solchen Situation droht eine Aussteuerungswelle mit gravierenden Folgen für die Betroffenen und hohen Folgekosten“, sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Die heute beschlossene Verlängerung der Taggelder um drei Monate in der Arbeitslosenversicherung bedeutet ein kurzes Durchschnaufen für von der Aussteuerung bedrohte arbeitslose Personen. „Es ist nicht davon auszugehen, dass sich die Situation in drei Monaten am Arbeitsmarkt deutlich entspannt haben wird, deshalb wird diese Verlängerung kaum ausreichen, um Aussteuerungen im grossen Stil wirklich zu verhindern“, so Fischer weiter.
Travail.Suisse begrüsst ausdrücklich den Entscheid des Bundesrates, auch 2021 die Kosten in der Arbeitslosenversicherung mit Bundesmitteln zu decken und damit die Arbeitslosenversicherung vor einer starken Verschuldung zu bewahren. Von den bereitgestellten rund 20 Mrd. Franken wurde etwa die Hälfte aufgebraucht, es sollten also genügend Mittel zur Verfügung stehen, um die ausgedehnten Leistungen der ALV auch weiterhin ausrichten zu können.
Durch die erneute Schliessung der Restaurants und der Detailhandelsgeschäfte vergrössert sich die Anzahl Härtefälle markant. Die Verdoppelung der Mittel im Härtefallfonds auf 5 Mrd. Franken wird von Travail.Suisse sehr begrüsst. Oberstes Ziel muss sein, dass trotz den notwendigen Schliessungen möglichst sämtliche Arbeitsplätze erhalten werden können.
Die Ausweitung der Tests für Personen ohne Symptome unterstützt Travail.Suisse. Sie können dazu beitragen, die Sicherheit der Schutzkonzepte weiter zu erhöhen. Adrian Wüthrich, Präsident Travail.Suisse, dazu: „Die Tests in Unternehmen müssen für die Arbeitnehmenden jedoch freiwillig sein und die Arbeitszeit muss vom Arbeitgeber übernommen werden.