Die Situation der älteren Arbeitnehmenden muss von der Wirtschaft ernster genommen werden. Es braucht mehr Aus- und Weiterbildung und einen kulturellen Wandel in den Unternehmen. Diese Entwicklung wollen der Schweizerische Arbeitnehmer- und Arbeitslosenverband Save50Plus und Travail.Suisse, der Dachverband der Arbeitnehmenden, stärker beeinflussen. Im Vorfeld der 4. Nationalen Konferenz zum Thema ältere Arbeitnehmende vom 26. April haben Save50plus und Travail.Suisse eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet, um über die Konferenz hinaus die Interessen der älteren Arbeitnehmenden auf nationaler Ebene besser zu vertreten.
Zwar ist demografiebedingt mittlerweile jeder fünfte Erwerbstätige älter als 54 Jahre, aber die Situation hat sich für ältere Arbeitnehmende in den letzten Jahren wenig vorteilhaft entwickelt. Die Arbeitslosenquote ist bei Erwerbstätigen ab 50 Jahren in den wirtschaftlich schwierigen Jahren deutlich stärker gestiegen und geht jetzt im Aufschwung langsamer zurück als bei den Jüngeren. Unter dem Strich bedeutet dies, dass ältere Arbeitnehmenden schneller entlassen werden, länger arbeitslos bleiben und weniger schnell wieder eine Stelle finden. Parallel dazu ist die Sozialhilfequote bei den 56-64-Jährigen seit 2011 stark angestiegen. Es besteht folglich Handlungsbedarf die älteren Arbeitnehmenden gezielt zu unterstützen.
Mit Save50plus hat Travail.Suisse mit einem der bedeutendsten Verbände, die sich für die älteren Arbeitnehmenden einsetzen, einen Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen. Save50plus zählt über 1600 Mitglieder und richtet seine Arbeit auf motivierte, ältere Arbeitssuchende aus und zeigt ihnen Strategien und Wege zu modernen Arbeitsmodellen auf, die ein Einkommen ermöglichen und den bisherigen Lebensstandard sichern können. In Zusammenarbeit mit Organisationen und Unternehmen, die das Potenzial erfahrener Arbeitnehmenden erkannt haben und ihr Know-How zu schätzen wissen, setzt sich der nationale Dachverband Save50plus für einen altersneutralen Arbeitsmarkt ein und vermittelt wertvolle Kontakte. Im Vorfeld der Konferenz für ältere Arbeitnehmende hat Save50plus am Vortrag Bundesrat Johann Schneider-Ammann zum Austausch getroffen. Daniel G. Neugart, Präsident und Geschäftsführer von Save50plus: „Wir bauen auf strategische Kooperationen im Dialog mit Wirtschaft und Politik. Wir wollen nicht effektvoll sein und Attacken reiten, sondern effiziente und konkrete Lösungen anbieten. In diesem Sinne erachten wir die Zusammenarbeit mit Travail.Suisse als besonders hilfreich.“
Travail.Suisse ist wie in den letzten drei Jahren als nationaler Sozialpartner nächsten Donnerstag zur Konferenz eingeladen und wird seine Forderungen präsentieren. Neben der Förderung der Aus- und Weiterbildung und der Standortbestimmung für Erwachsene ist die wirksame Umsetzung der Stellenmeldepflicht für Erwerbslose zentral. Damit die Anliegen der älteren Arbeitnehmenden effektiver adressiert werden können, ist die institutionalisierte Zusammenarbeit zwischen den beiden Verbänden sinnvoll. Es braucht kulturelle Veränderungen in den Unternehmen und der Wirtschaft generell, aber auch politische Massnahmen. „Zusammen mit Save50plus wollen wir das Bewusstsein in Wirtschaft und Politik stärken, dass ältere Arbeitnehmende angesichts der demografischen Entwicklung wertvoll sind. Ihnen soll mehr Weiterbildung angeboten wird, damit sie bis zur ordentlichen Pensionierung im Arbeitsmarkt aktiv sein können“, umschreibt Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, das Ziel der Zusammenarbeit.
Durch die Zusammenarbeit der beiden Organisationen sollen die Situation der älteren Arbeitnehmenden auf dem Arbeitsmarkt und ihre Interessenvertretung auf nationaler Ebene verbessert werden. Dies soll sowohl durch politisches Engagement, Medienarbeit und Weiterbildungsmassnahmen erreicht werden.
Weitere Informationen:
• Daniel G. Neugart, Präsident Save50plus, 061 361 50 05
• Adrian Wüthrich, Präsident Travail.Suisse, 079 287 04 93