Das Seco hat heute den 12. Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit veröffentlicht. Darin werden die positiven Effekte auf die Wirtschaftsentwicklung und die Stabilisierung der Sozialwerke ebenso deutlich, wie negative Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, ist klar, dass der Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen zentral ist, um die Personenfreizügigkeit auch in Zukunft zu erhalten.
Der 12. Observatoriumsbericht des SECO zeichnet ein positives Bild der Personenfreizügigkeit. Die Zuwanderung ist in erster Linie in den Arbeitsmarkt erfolgt und hat ein positives Wirtschaftswachstum gebracht und durch die Zuwanderung von gutqualifizierten und jüngeren Arbeitnehmenden auch die Sozialwerke stabilisiert. Es werden aber auch die Probleme auf dem Arbeitsmarkt deutlich sichtbar. So haben sich die Lohnunterschiede zwischen neu zugewanderten und ansässigen Arbeitnehmenden in den letzten Jahren verstärkt. „Da diese Unterschiede nicht durch lohnrelevante Faktoren (wie Ausbildung, Branchen- oder Berufszugehörigkeit) erklärt werden können, sind sie ein starkes Zeichen für zunehmenden Lohndruck“, sagt Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik bei Travail.Suisse. Mit den flankierenden Massnahmen soll dafür gesorgt werden, dass in der Schweiz auch wirklich Schweizer Löhne bezahlt und die Arbeitsbedingungen eingehalten werden. Um dieses Ziel sicherzustellen braucht es eine konsequente Anwendung und eine laufende Verbesserung der Instrumente.
Personenfreizügigkeit muss allen nützen
Der Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen wird zentral sein, um das Vertrauen der Bevölkerung in die bilateralen Verträge zurückzugewinnen. Gerade für die grosse politische Herausforderung der Umsetzung von Art. 121 a der BV ist es zwingend, dass die Personenfreizügigkeit allen nützt. „Der Schutz der Löhne und Arbeitsbedingungen muss sichergestellt, die Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt verbessert, die Arbeitsmarktpartizipation der Frauen erhöht und der Verbleib von älteren Arbeitnehmenden im Arbeitsmarkt gesichert werden. Nur so wird es gelingen die Bevölkerung weiter von den Vorteilen der Personenfreizügigkeit zu überzeugen“, so Fischer.
Für weitere Informationen:
Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik, 076 412 30 53