Die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschlimmert sich weiter. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, fordert, dass in der Arbeitslosenversicherung dringende Sofortmassnahmen ergriffen werden. Es gilt zu verhindern, dass die konjunkturelle Krise zu strukturellen Problemen führt.
Die Arbeitslosenquote ist im vergangenen Monat von 3.4 auf 3.5 Prozent gestiegen und die Zahl der von Kurzarbeit Betroffenen nahm allein im Februar um über 80 Prozent zu. Eine Trendwende ist nicht abzusehen. Es gilt zu verhindern, dass die konjunkturelle Krise zu strukturellen Problemen auf dem Arbeitsmarkt führt. Deshalb will Travail.Suisse in der Arbeitslosenversicherung folgende zentrale Leistungen vorübergehend erhöhen und die Finanzierung durch den Bund sicherstellen.
Arbeitsmarkt – Sofortmassnahmen in der Arbeitslosenversicherung
- Die Möglichkeit der Kurzarbeit für Unternehmen muss von 18 auf 24 Monate ausgebaut werden. Gleichzeitig sollen die Unternehmen verpflichtet werden, ihre Belegschaft weiterzubilden. Ein Teil der Weiterbildungskosten wird ihnen vom Bund zurückerstattet. Mit dieser Massnahme werden Jobs gesichert und die Arbeitsmarktfähigkeit der Arbeitnehmenden erhalten.
- Für diejenigen Arbeitnehmenden, die dennoch arbeitslos werden, muss die Anzahl Taggelder auf 520 erhöht werden. Damit können Aussteuerungen auf dem Höhepunkt der Rezession verhindert und der private Konsum aufrechterhalten werden.
- Für ungelernte Erwerbslose sollen über die Arbeitslosenversicherung Erstausbildungen angeboten und allgemein grosszügig Umschulungen finanziert werden. Erwerbslose Lehrabgänger/innen müssen Weiterbildungsgutscheine erhalten.
- Älteren Erwerbslosen ab 63 Jahren soll eine AHV-Frühpensionierung ohne Rentenkürzung ermöglicht werden. Damit entfällt für die betroffene Person der mühevolle und oftmals aussichtslose Bewerbungs- und Integrationsstress. Zusätzlich entlastet es den Arbeitsmarkt.