Die wirtschaftliche Flaute erreicht den Arbeitsmarkt. Innert eines Monats erhöhte sich die Zahl der Erwerbslosen um 7’200 Personen, was einen Anstieg der Arbeitslosenquote von 2.5 auf 2.7 Prozent bedeutet. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, appelliert an die Unternehmen, nicht überhastet Stellen abzubauen. Der konjunkturelle Einbruch soll im Notfall über das Instrument der Kurzarbeit aufgefangen werden.
Die Arbeitslosenquote ist im vergangenen Monat um 7’200 Personen bzw. 0.2 Prozent auf 2.7 Prozent gestiegen. Saisonbereinigt stieg die Arbeitslosigkeit um rund 3000 Personen an. Das deutet darauf hin, dass sich die konjunkturelle Abschwächung bereits auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar macht.
Kühlen Kopf bewahren
Die Hiobsbotschaften über eine Weltwirtschaftskrise häufen sich, zahlreiche Nachbarstaaten sind bereits in eine Rezession geschlittert. Demgegenüber steht die Schweizer Wirtschaft mit ihrem Nullwachstum im dritten Quartal 2008 noch verhältnismässig gut da. Zwar haben die Grossbanken und zahlreiche Versicherungen Atemnot und auch in der Exportindustrie hat sich die Auftragslage verschlechtert. Dennoch fordert Travail.Suisse die Unternehmen auf, Panikreaktionen zu vermeiden und nicht überhastet Arbeitsplätze abzubauen.
Notfalls das Instrument der Kurzarbeit einsetzen
Im September stieg die Zahl der Personen, die von Kurzarbeit betroffen waren, um 86 Prozent, die Zahl der betroffenen Betriebe um 25 Prozent. In den nächsten Monaten wird die Kurzarbeit wohl weiter ansteigen. Travail.Suisse erachtet das Instrument im Notfall als sinnvoll. Mit Kurzarbeit kann eine konjunkturelle Abschwächung aufgefangen werden, ohne dass überstürzte Entlassungen notwendig werden.